Cottbus

Zuchthaus Cottbus: Vom Ort der Unterdrückung zum Menschenrechtszentrum!

Das Zuchthaus Cottbus, das einst als Symbol staatlicher Unterdrückung in der DDR und Ort traumatischer Erfahrungen für zahlreiche politische Häftlinge diente, wird nun transformiert. Am 22. Februar 2025 wurde es offiziell zum Menschenrechtszentrum erklärt. Dies ist das Ergebnis des Engagements ehemaliger Häftlinge, die sich zusammengeschlossen haben, um die Erinnerungen an das Unrecht wachzuhalten und künftige Generationen zu sensibilisieren. Peter Kolb, selbst ein ehemaliger Insasse, spielt eine zentrale Rolle in diesem Prozess.

Kolb wurde mit nur 23 Jahren nach einem gescheiterten Fluchtversuch ins Zuchthaus gebracht. In seinen Rückblicken beschreibt er die Enge des Transportwagens und die ständigen Verhöre, die dazu führten, dass sein Vertrauen in die Gerechtigkeit zerbrach. Die Realität, dass politische Häftlinge zusammen mit Kriminellen in den Zellen saßen, hat einen tiefen Eindruck bei ihm hinterlassen.Coolis.de berichtet, dass Kolb auch familiäre Zerreißproben erlebte, als er entdeckte, dass sein Bruder als inoffizieller Mitarbeiter der Staatssicherheit tätig war.

Engagement für die Erinnerung

Das Zuchthaus ist nicht nur ein Ort der Erinnerung an vergangenes Unrecht, sondern es wird aktiv zur Aufarbeitung der Geschichte eingesetzt. Die Gründung des Menschenrechtszentrums Cottbus e. V. im Jahr 2007 durch ehemalige politische Häftlinge stellt einen bedeutenden Schritt dar. Dieser Verein ist seit 2011 Eigentümer des ehemaligen Gefängnisses aus der Zeit von 1860 bis 2002. Dort finden ganzjährig Ausstellungen statt, die die Lebensgeschichten der Gefangenen und die menschenunwürdigen Haftbedingungen thematisieren, wie das Menschenrechtszentrum Cottbus anmerkt.

Besucher können die verschiedenen Aspekte der Haft und die Mechanismen der Verfolgung erleben. Führungen durch die ehemaligen Haftzellen, die Werkhalle des VEB Pentacon Dresden sowie die rekonstruierten DDR-Gefangenentransporter bieten tiefere Einblicke in die Geschichte der Repression in der DDR. Die Aufarbeitung des politischen Unrechts ist ein zentrales Anliegen und wird durch diverse Ausstellungen unterstützt, die sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache angeboten werden.

Ein Beispiel für den Wandel

Kolb, der heute als Historiker im Zuchthaus arbeitet, sieht seine Tätigkeit als persönliche Mission. Durch Vorträge und Ausstellungen möchte er das Erlebte nicht nur für sich selbst, sondern auch für die kommenden Generationen bewahren und die Wichtigkeit der Menschenrechte betonen. Sein Lebenswerk steht exemplarisch für den Wandel des Ortes von einem Symbol der Unterdrückung zu einem Zentrum der Aufklärung und Gedenkkultur. Ehemalige Insassen engagieren sich aktiv gegen das Vergessen und legen den Fokus auf die Biografien der einst Inhaftierten, was auch in Verbindung zu den gescheiterten Protesten während der DDR steht, die im Jahr 1989 für einen grundlegenden Wandel in Deutschland sorgten.

Das Zuchthaus Cottbus bietet somit nicht nur einen Rückblick auf die Vergangenheit, sondern auch einen Ausblick in die Zukunft, in der das Erinnern und die Verteidigung von Freiheit und Menschenrechten zentral stehen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
coolis.de
Weitere Infos
menschenrechtszentrum-cottbus.de
Mehr dazu
freiheitsdenkmal-leipzig.de

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