
Heute wird am Landgericht Cottbus das Urteil im Mordprozess gegen den 44-jährigen Stiefvater einer 14-jährigen Jugendlichen erwartet. Der Stiefvater ist beschuldigt, das Mädchen im vergangenen Jahr in Guben getötet zu haben. Laut n-tv starb die Jugendliche an einer tödlichen Schnittwunde im Halsbereich, die ihr mit einem Messer zugefügt wurde.
Die Staatsanwaltschaft fordert eine Freiheitsstrafe von 14 Jahren sowie die anschließende Unterbringung des Angeklagten in einem psychiatrischen Krankenhaus. Der Verteidiger wiederum sieht eine verminderte Schuldfähigkeit und beantragt eine Verurteilung wegen Totschlags. Der Prozess selbst war teilweise unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt worden, was die Zugänglichkeit zur Urteilsbegründung möglicherweise beeinträchtigen wird, so Tagesspiegel.
Details zum Fall
Das furchtbare Verbrechen ereignete sich im vergangenen Jahr, als der Angeklagte die Tochter seiner damaligen Lebensgefährtin mit einem Messer tödlich verletzte. Bei seiner Festnahme soll der Mann die Beamten bedroht haben, was dazu führte, dass sie eine Elektroschockpistole einsetzen mussten. Seitdem sitzt der Stiefvater in Untersuchungshaft.
Die Staatsanwaltschaft stützt ihre Mordanklage auf die Schwere des Verbrechens und fordert eine entsprechende Strafe. Laut Tagesspiegel wird der Prozess voraussichtlich am 19. März 2025, um 10:00 Uhr, öffentlich sein.
Hintergrund zur Gewalt gegen Frauen
Der Fall wirft ein Schlaglicht auf die besorgniserregende Situation von Gewalt gegen Frauen in Deutschland. Eine Dunkelfeldstudie des Bundeskriminalamtes Frauen gegen Gewalt aus dem Jahr 2020 hat ergeben, dass 6% der Frauen über 16 Jahre im letzten Jahr strafrechtlich relevante Sexualdelikte erlebt haben. Zudem wurden 1,3% der Frauen Opfer von Körperverletzung. Schockierend ist, dass nur 1% aller Sexualdelikte angezeigt wird.
Die vorliegende Statistik verdeutlicht das gravierende Problem der Gewalt, die überwiegend von Männern ausgeht. So sind 91% der Körperverletzungen sowie 95% der Sexualdelikte männlichen Tätern zuzuschreiben. Die Zunahme von Kriminalität im digitalen Raum ist ein weiterer besorgniserregender Trend, der oft nicht zur Anzeige gebracht wird.
Der Prozess gegen den Stiefvater wird daher nicht nur eine individuelle Angelegenheit sein, sondern könnte auch einen größeren Diskurs über Gewalt gegen Frauen in der Gesellschaft anstoßen.