
Am 11. Februar 2025 feierte die Rettungsleitstelle Lausitz den Europäischen Tag des Notrufs und kündigte gleichzeitig den Neubau ihrer Einrichtungen an. Dieser soll noch in diesem Jahr beginnen und zielt darauf ab, bessere Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter zu schaffen. Laut Niederlausitz Aktuell wird auch die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in die Strukturen der Leitstelle vorangetrieben, um Entscheidungen schneller und effektiver zu treffen.
Ein besonders innovatives Vorhaben ist das Telenotarzt-Projekt, das als Modellprojekt in der Region etabliert wird und in diesem Jahr erstmals seine Dienste anbieten soll. Bei Notrufen handelt es sich häufig um medizinische Notfälle wie Herzinfarkte, Schlaganfälle und Verkehrsunfälle. Dennoch stellt das Gesundheitssystem fest, dass es Herausforderungen bei der Präsenz der Notrufnummern gibt, was dazu führt, dass Anrufer manchmal die falsche Nummer wählen.
Künstliche Intelligenz im Rettungswesen
Im Rahmen des Projektes „AI Rescue“ wird in der Brandenburgischen Lausitz an Lösungen gearbeitet, die durch Künstliche Intelligenz die Effizienz der Rettungskräfte steigern sollen. Die Initiative wird vom Bundesverkehrsministerium mit knapp 100.000 Euro gefördert und ist eines von drei bundesweiten Projekten, die den Einsatz von KI im Mobilitätsbereich untersuchen. Beteiligt an dem Projekt sind mehrere Institutionen, darunter die Björn Steiger-Stiftung, das Brandenburgische Institut für Gesellschaft und Sicherheit sowie die TU Cottbus-Senftenberg und das Hasso-Plattner-Institut Potsdam, wie ÄrzteZeitung berichtet.
Brandenburgs Verkehrsminister Guido Beermann bezeichnet die Fortschritte als Pionierarbeit für das Rettungswesen. Zukünftige wissenschaftliche Arbeiten sollen sich mit der Machbarkeit von KI-gestützter Datenanalyse und der Simulation der Rettungskette befassen. Unter Leitung von Professor Armin Fügenschuh werden an der TU Cottbus-Forscher versuchen, eine virtuelle Abbildung der Rettungskette zu entwickeln und diverse Einsatzszenarien zu testen.
Ausblick auf die Zukunft
Mit jährlich rund 120.000 Notrufen ist die Rettungsleitstelle Lausitz stark gefordert. Der Einsatz von KI soll helfen, die Auswirkungen operativer, taktischer und strategischer Entscheidungen vorherzusagen. Eine „Gatekeeper-Funktion“ wird als Lösung vorgeschlagen, um die Anzahl der Fehlanrufe und Fehleinschätzungen zu minimieren. Die Professionalisierung der Mitarbeiter der Leitstelle stellt sicher, dass sie in der Lage sind, den Anrufern die notwendige Hilfestellung zu bieten.
Kevin Zellmann, ein Verantwortlicher der Leitstelle, betont die Freude an der Entwicklung und Gestaltung von Zukunftslösungen in enger Zusammenarbeit mit Partnern, Modellregionen und Universitäten. Die anstehenden Veränderungen und Technologien versprechen, das Rettungswesen in der Lausitz zukunftssicher zu gestalten und somit einen wertvollen Beitrag zur Sicherheit der Bevölkerung zu leisten.