
Am 28. Februar 2025 werden die ersten Weißstörche in Brandenburg gesichtet. Diese Rückkehr ist ein Zeichen für den nahenden Frühling. Kristin Garner, die Stationsleiterin des Naturschutzzentrums „Storchenschmiede Linum“, bestätigte, dass bereits ein Storch im Nachbarort Kremmen im Kreis Oberhavel gesichtet wurde. Weitere Störche wurden bei Wittenberge und in der Lenzerwische bei Lenzen beobachtet. In Lenzen haben drei Störche mit dem Horstbau begonnen, darunter ein beringter Storch, der möglicherweise seinen Winter in Spanien verbracht hat. Die Rückkehr dieser Vögel erfolgt traditionell in der Zeit von Ende Februar bis Anfang März, wobei die Männchen oft zuerst zurückkehren, um ihre Horste vorzubereiten. Normalerweise kehren sie erst im März zurück, was die frühe Ankunft in Kremmen bemerkenswert macht.
Brandenburg gilt als das storchenreichste Bundesland im Osten Deutschlands. Im vergangenen Jahr wurden dort 1.410 Brutpaare gezählt, die sich vor allem über die Regionen Elbe, Oder, Havelland und Spreewald verteilen. Die hohe Dichte an Störchen wird nur in Baden-Württemberg und Hessen übertroffen. Rühstädt, im UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg gelegen, kann mit etwa 50 Storchenhorsten aufwarten und wurde im Jahr 1996 als „Europäisches Storchendorf“ ausgezeichnet. Das Dorf mit 280 Einwohnern feiert jährlich ein großes Storchenfest im Juli und glänzt mit einem Informationszentrum des örtlichen Storchenklubs.
Die Bedeutung der Störche in der Region
Die Weißstörche in Brandenburg haben nicht nur eine hohe symbolische Bedeutung, sondern sind auch ein wichtiger Teil des Ökosystems. Allerdings ist der Bestand seit 2014 rückläufig. Im Jahr 2019 wurden landesweit nur noch 1.189 Brutpaare gezählt, was den Rückgang verdeutlicht. Diese Entwicklung steht im Zusammenhang mit verschiedenen Faktoren, wie etwa dem Verlust von Grünland und insektenreichen Brachen, sowie extremen Wetterereignissen. Um den Bestand stabil zu halten, muss jedes Paar jährlich zwei lebensfähige Küken aufziehen. Im Durchschnitt kamen 2019 nur 1,6 Küken pro Paar zur Welt.
Die Herausforderung für die Zukunft besteht darin, die Lebensräume der Störche zu erhalten und neue geeignete Brutgebiete zu schaffen. Der Verlust ihrer traditionellen Nahrungsgründe und die sich verändernden klimatischen Bedingungen setzen dieser Symbolfigur des Frühlings gravierende Grenzen.
Fotogalerie der Leser
Der Februar 2025 war für die Leser von Meetingpoint Brandenburg nicht nur von der Rückkehr der Störche geprägt. In einer Fotogalerie wurden zahlreiche beeindruckende Motive festgehalten. Hierzu zählten Fotos des ersten Storchs in Göttin, Kunstwerke im Krugpark, die letzten Schneezüge in Plaue auf der Havel sowie sternenklare Nächte in Brandenburg an der Havel. Die Sonne, sowohl bei Auf- als auch bei Untergang, stellte sich als beliebtestes Fotomotiv heraus. Zudem gibt es einen Aufruf zur Einsendung weiterer Leserfotos für den Monat März an die E-Mail-Adresse info@meetingpoint-brandenburg.de.
Die Liebe zu diesen majestätischen Vögeln ist nicht nur eine symbolische, sondern wird auch durch das Engagement vieler Naturschützer in der Region untermauert. Störche erregen die Aufmerksamkeit der Bürger und sind ein zentrales Thema in der Naturschutzarbeit in Brandenburg.