
Am 4. März 2025 zeigt eine aktuelle Messung der Luftqualität in Brandenburg an der Havel, dass die Feinstaubbelastung am Werner-Seelenbinder-Sportplatz alarmierend hoch ist. Die gemessenen Werte erreichen 100 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, was als „sehr schlecht“ klassifiziert wird. Der Grenzwert für Feinstaub beträgt 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft und darf laut EU-Vorschriften nur 35-mal pro Jahr überschritten werden. Diese hohen Feinstaubwerte sind Teil eines umfassenderen Problems, das auch gesundheitliche Folgen für die Bevölkerung in der Region mit sich bringt.
Die Luftqualität wird durch mehrere Schadstoffe beeinträchtigt, darunter Feinstaub PM10, Stickstoffdioxid und Ozon. Diese Schadstoffe sind bekannt dafür, akute und chronische gesundheitliche Probleme zu verursachen, einschließlich Atemwegsbeschwerden, Bronchitis und ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wie lanuv.nrw.de berichtet, können insbesondere Feinstaub und Stickstoffdioxid ernsthafte Gesundheitsrisiken darstellen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) betont, dass bereits ein Anstieg der Feinstaubkonzentration um nur 10 µg/m³ das Sterberisiko um 8 % erhöht.
Gesundheitliche Auswirkungen und Empfehlungen
Die gesundheitlichen Auswirkungen der Luftverschmutzung sind beträchtlich. In der EU werden schätzungsweise 240.000 vorzeitige Todesfälle jährlich durch Feinstaub verursacht. Dies verdeutlicht die Dringlichkeit, die Luftqualität zu verbessern. Bei sehr schlechter Luftqualität wird empfohlen, körperliche Anstrengungen im Freien zu vermeiden, insbesondere für empfindliche Personen. Bei schlechter Qualität sollten empfindliche Personen anstrengende Tätigkeiten außerhalb meiden, während eine mäßige Luftqualität für die meisten Menschen unbedenklich ist, wenn auch kurzzeitige Effekte bei Empfindlichen nicht ausgeschlossen sind.
Besonders zu Silvester kommt es zu einer merklichen Verschlechterung der Luftqualität durch Feuerwerk. Jährlich werden etwa 2050 Tonnen Feinstaub freigesetzt, wobei 1500 Tonnen allein in der Silvesternacht anfallen. Trotz des kurzfristigen Anstiegs ist der Einfluss auf die Jahreswerte minimal, solange keine Inversionswetterlage herrscht, die zu stundenlangen Belastungen führen kann.
Fortschritte und Herausforderungen in der EU
Trotz der alarmierenden Daten zeigt sich ein positiver Trend hinsichtlich der Luftqualität in Europa. Laut einem Bericht der eea.europa.eu sank zwischen 2005 und 2022 die Zahl der aufgrund von Feinstaub bedingten Todesfälle um 45 %. Der EU-Null-Schadstoff-Aktionsplan strebt eine Reduzierung um 55 % bis 2030 an. Dennoch bleibt Luftverschmutzung das größte umweltbedingte Gesundheitsrisiko. Schätzungen zufolge starben im Jahr 2022 rund 239.000 Menschen in der EU an den Folgen von Feinstaub, 70.000 an Ozon und 48.000 an Stickstoffdioxid.
Die neue EU-Luftqualitätsrichtlinie, die seit dem 10. Dezember 2024 in Kraft ist, bringt zusätzliche Verpflichtungen zur Überwachung von Schadstoffen mit sich. Dadurch wird ein Rahmen geschaffen, um die Luftqualität weiter zu verbessern, was angesichts der Kritik an der Eutrophierung der Ökosysteme und der Gesundheit der Bürger notwendig ist. Es bleibt jedoch eine Herausforderung, die festgelegten Ziele zu erreichen und die Gesundheit der Bevölkerung nachhaltig zu schützen.