
Am 7. März 2025 wurde Fred Witschel mit dem Titel „Ehrenamt des Monats“ ausgezeichnet, eine Ehrung, die ihm Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke im Rahmen eines festlichen Empfangs der Prinzenpaare der Karnevalsvereine in der Staatskanzlei überreichte. Witschel, der sich seit über zehn Jahren intensiv für den Karneval in der Hauptstadtregion engagiert, ist Präsident des Karnevalverbandes Berlin-Brandenburg e.V. (KVBB) seit 2019 und seit 2024 auch Vizepräsident des Bundes Deutscher Karneval e.V. Zudem hat er viele Jahre im Glindower Carneval Club e.V. mitgewirkt und dort unterschiedliche Funktionen innegehabt.
Dr. Woidke lobte während der Zeremonie Witschels Engagement für die kulturelle Identität der Region und die Förderung von Traditionen. Besonders betont wurde Witschels Einsatz zur Stärkung der Jugendarbeit im Karneval, wo er bedeutende Strukturen im KVBB aufbaute. Durch seine Initiative wird auch der Karneval in Brandenburg aktuell als immaterielles Kulturerbe in Betracht gezogen.
Die Wurzeln des Rheinischen Karnevals
Der Rheinische Karneval hat eine lange und traditionsreiche Geschichte, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. In Köln entstand damals eine bürgerliche Form des Karnevals, die 1823 durch die Gründung eines Festordnenden Komitees neu organisiert und zentralisiert wurde. Damals fanden erste Maskenzüge statt, die Herrschereinzüge persiflierten und damit eine wichtige gesellschaftliche Funktion erfüllten.
Zentrale Elemente dieses bunten Treibens sind der Held, später in der Rolle des Prinzen „Karneval“ personifiziert, und Karnevalsgesellschaften, die zusammen mit Sitzungen und Maskenbällen die Festlichkeiten prägten. Die typischen Karnevalsrufe „Alaaf“ und „Helau“, sowie die Prozession der Narrenkappen und Orden, sind heute feste Bestandteile der Traditionen und tragen zur Identität bei.
Karneval als Nachklang von Traditionen
Die Karnevalszeit wird seit den Anfängen durch verschiedene gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Entwicklungen beeinflusst. Der Beginn der Karnevalszeit fällt traditionell auf den 11. November, wobei die Heilige Drei Könige den Auftakt des Sitzungskarnevals markieren. Weiberfastnacht läutet den Straßenkarneval ein, während der Rosenmontag heutzutage als der zentrale Festtag gilt.
Im Rahmen historischer Ereignisse, wie der Märzrevolution von 1848/49, wurde der organisierte Karneval für alle sozialen Schichten geöffnet. Politische Themen erhielten Einzug in Büttenreden und Motivwagen, was zur Entwicklung weiterer Rituale und Spielweisen führte. Heute firmiert der Rheinische Karneval als ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und Aushängeschild der Region, dessen Verbindungen zu zwei Welterbestätten – den Karnevalsorden in Aachen und Köln – die tiefe Verwurzelung der Traditionen in der Region verdeutlichen.
Insgesamt zeigt Fred Witschels Engagement, wie wichtig der Karneval nicht nur als Tradition, sondern auch als sozialer und kultureller Faktor in der Gesellschaft ist. Sein Beitrag zur Förderung und Erhaltung dieser wertvollen Brauchtümer spiegelt sich in der Anerkennung durch die Politik wider und macht deutlich, wie zentral der Karneval für die Identität der Region Berlin-Brandenburg ist.