
Am 12. Januar 2025 wurden in Brandenburg an der Havel, genauer an der Messstation am Werner-Seelenbinder-Sportplatz, aktuelle Daten zur Luftqualität erhoben. Diese Messungen zeigen die Konzentrationen von Feinstaub-Partikeln (PM10) pro Kubikmeter Luft sowie weitere Schadstoffe wie Stickstoffdioxid und Ozon. Laut den Ergebnissen überschreiten die Feinstaubwerte den gesetzlich festgelegten Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter, der maximal 35-mal im Jahr überschritten werden darf. Besonders alarmierend sind die Messwerte, die eine deutliche Belastung zeigen.
Das Umweltbundesamt (UBA) hat umfassende Informationen zur Feinstaubbelastung in Deutschland bereitgestellt. Die PM10-Konzentrationen lagen in den letzten Jahren, insbesondere in städtischen Gebieten, über den gewünschten Grenzwerten. So wurden 2023 an allen Messstationen die Grenzwerte eingehalten, jedoch sind die langfristigen Folgen von Feinstaubbelastungen nach wie vor besorgniserregend. Die EU stellt fest, dass jährlich etwa 240.000 vorzeitige Todesfälle auf Feinstaub zurückzuführen sind.
Bewertung der Luftqualität
Die Luftqualität wird anhand definierter Kategorien klassifiziert. Werte für Stickstoffdioxid über 200 µg/m³ sowie Feinstaubwerte über 100 µg/m³ werden als „sehr schlecht“ eingestuft. Bei Feinstaubwerten zwischen 51 und 100 µg/m³ spricht man von „schlecht“, und Werte zwischen 35 und 50 µg/m³ gelten als „mäßig“. Interessanterweise sind an Tagen mit spezifischen Wetterbedingungen wie Inversionswetterlagen die PM10-Konzentrationen besonders hoch. Ein Beispiel dafür ist der 23. Januar 2017, als 176 µg/m³ gemessen wurden.
Die Entwicklung der Luftqualität in Deutschland zeigt, dass PM10-Jahresmittelwerte zwischen 15 und 20 µg/m³ liegen, ein Rückgang im Vergleich zu den 1990er Jahren, wo Werte bis zu 50 µg/m³ festgestellt wurden. Diese positiven Entwicklungen sind jedoch vor allem in ländlichen Gebieten sichtbar, während Ballungsräume nach wie vor stark betroffen sind. Der Rückgang von Feinstaubemissionen ist auf verschiedene Maßnahmen zurückzuführen, darunter reduzierte Emissionen aus Verkehr und Industrie.
Einflüsse und Empfehlungen
Die Luftqualität wird nicht nur durch menschliche Aktivitäten beeinflusst, sondern auch durch natürliche Faktoren wie Vulkanausbrüche oder Waldbrände. Die Hauptursachen für Feinstaubbelastungen in städtischen Gebieten sind Verkehr, Heizungen und Industrie. Empfehlungen zur Minimierung gesundheitlicher Risiken sind insbesondere für empfindliche Personen vorgeschrieben. Bei „sehr schlechter“ Luftqualität sollten Betroffene körperliche Anstrengungen im Freien vermeiden.
Zusätzlich weist das UBA darauf hin, dass die Umweltauswirkungen von Silvesterfeuerwerken nicht signifikant sind, wenngleich sie in den Stunden nach Mitternacht temporäre Spitzenwerte an Feinstaubbelastungen erzeugen. Jährlich werden schätzungsweise 2.050 Tonnen Feinstaub durch Feuerwerke freigesetzt, wobei 1.500 Tonnen allein in der Silvesternacht anfallen. Der Einfluss auf die Jahreswerte ist jedoch minimal.
Insgesamt zeigt die Luftqualität in Deutschland einen langsamen, aber kontinuierlichen Verbesserungsprozess. Intensive Überwachung durch rund 400 Messstationen gewährleistet, dass die Belastung durch Luftschadstoffe nachvollziehbar bleibt. Für detaillierte Informationen stehen interaktive Karten zur Verfügung, die die Immissionssituation veranschaulichen und somit zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit beitragen.
Die stetige Weiterentwicklung der Luftreinhaltepolitik und die Einhaltung der EU-Richtlinien sind essentiell, um die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen und die Luftqualität nachhaltig zu verbessern. Die Erkenntnisse der letzten Jahre machen deutlich, dass weitergehende Maßnahmen notwendig sind, um die Luftqualität nicht nur in städtischen Gebieten zu sichern, sondern bundesweit zu erhöhen.