
Die Bundestagswahl am 23. Februar 2025 hat in Brandenburg für überraschende Wendungen gesorgt. Arne Raue, Kandidat der AfD, wurde als erster hauptamtlicher AfD-Bürgermeister in der Geschichte Brandenburgs im Wahlkreis Potsdam-Mittelmark mit 33,6 Prozent der Erststimmen direkt gewählt. Dies stellt einen in der politischen Landschaft Brandenburgs bemerkenswerten Wandel dar, insbesondere angesichts der bisherigen Dominanz der SPD in der Region. Die Bekanntgabe der Ergebnisse erfolgte am frühen Morgen durch die Bundeswahlleiterin, die auch die politische Bedeutung des Ergebnisses verdeutlichte.
Raue setzte sich in einem harten Rennen gegen prominente Mitbewerber durch, darunter die SPD-Bundestagsabgeordnete Sonja Eichwede, die 25,8 Prozent der Stimmen erhielt. Der Wechsel wird auch durch die früheren Wahlergebnisse unterstrichen: 2019 gewann Eichwede den Wahlkreis mit 32,1 Prozent. Diese Entwicklung spiegelt die Herausforderungen wider, vor denen die etablierten Parteien in Brandenburg stehen, wo die AfD nun neun von zehn Wahlkreisen für sich entscheiden konnte.
Wahlergebnis und politische Dynamik
Laut maz-online haben die Wähler in Brandenburg entschieden, dass die AfD mit 32,5 Prozent der Zweitstimmen stärkste Kraft wird. Die SPD folgt mit 14,8 Prozent, während die CDU nur 18,1 Prozent der Stimmen erhielt. In der gewohnten politischen Landschaft zeigt sich ein derartiger Rückgang der SPD, die bei der letzten Wahl noch alle zehn Direktmandate erringen konnte.
Die Wahl war eine vorgezogene Neuwahl, die auf den Entzug des Vertrauens durch den Bundestag zurückzuführen ist. Dies führte zu einer raschen Mobilisierung der Wählerschaft, wobei die Zahl der Wahlberechtigten in Brandenburg im Januar 2025 bei 2,03 Millionen lag. Der Bundespräsident hatte am 27. Dezember 2024 die vorzeitige Auflösung des Bundestages angekündigt.
Die neuen Kräfte im Bundestag
Brandenburg wird nun 21 Abgeordnete in den neuen Bundestag entsenden, wobei die AfD jedoch nicht genügend Zweitstimmen akquirieren konnte, um alle neunst Wahlkreissieger auf einen Sitz zu bringen. Besonders bemerkenswert ist der knappe Sieg von Olaf Scholz (SPD), der im Wahlkreis 61 mit einem hauchdünnen Vorsprung ins Parlament einzieht. Der Rückschlag für die SPD ist umso deutlicher, wenn man die Ergebnisse der vergangenen Wahl betrachtet, bei der sie 29,5 % der Zweitstimmen erhielt.
Insgesamt sind die Ergebnisse der Wahl ein deutliches Signal über die Veränderungen in der politischen Stimmungslage der Bundesrepublik Deutschland. Die AfD hat sich als potentielle Einflussgröße etabliert, während die etablierten Parteien wie SPD und CDU an Vertrauen und Stimmen verlieren. Ein weiterer relevanter Punkt ist das Abschneiden der Linken und der BSW, die mit 10,7 Prozent nahezu gleichauf liegen und die politische Landschaft zusätzlich diversifizieren.
Die Bundestagswahl 2025 könnte somit als Wendepunkt in der brandenburgischen Politik angesehen werden. rbb24 sieht die Neuwahl als entscheidend für die zukünftige Entwicklung der politischen Kräfteverhältnisse in Deutschland.