
Am 16. Januar 2025 wurde in Brandenburg ein zweiter Verdachtsfall von Maul- und Klauenseuche (MKS) bestätigt, nachdem bereits am 10. Januar bei Wasserbüffeln im Landkreis Märkisch-Oderland ein Ausbruch festgestellt wurde. Laut agrarheute.com richtete die zuständige Behörde sofortige Maßnahmen ein, die die Tötung der betroffenen Tiere und die Einrichtung von Sperrzonen umfassen. MKS ist eine hochansteckende Virusinfektion, die nicht nur Klauentiere wie Rinder, Schafe und Ziegen, sondern auch Zoo- und Wildtiere betreffen kann. Die Seuche stellt eine erhebliche wirtschaftliche Bedrohung dar, insbesondere für die Landwirtschaft, die bereits unter anderen Krankheiten leidet.
Laut Informationen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gab es seit 1988 in Deutschland keinen MKS-Ausbruch mehr. Um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern, wurden Sperrzonen von mindestens 3 km um den betroffenen Betrieb errichtet. Darin sind Transport und Bewegung von Klauentieren grundsätzlich verboten. Die epidemiologischen Untersuchungen sollen sowohl den Seuchenursprung klären als auch mögliche Kontaktbetriebe identifizieren.
Maßnahmen und Sperrzonen
In Reaktion auf den Ausbruch hat Brandenburgs Landwirtschaftsministerin eine Eilverordnung erlassen. Dies geschieht im Rahmen einer umfassenden Taskforce, die sich aus Tierärzten und Spezialisten des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) zusammensetzt. Diese Gruppe ist mit der Untersuchung des Ansteckungsweges betraut, da unklar bleibt, wie das Virus in die Wasserbüffel-Herde gelangte. Die mögliche Einschleppung könnte durch Urlauber oder Nahrungsmittelreste erfolgt sein, obwohl der betroffene Landwirt angibt, keine Futtermittel von außerhalb gekauft zu haben und sein Heu selbst geerntet zu haben. Das FLI vermutet, dass die Infektion möglicherweise schon länger existiert, da verwandte Viren in Nahost und Asien nachgewiesen wurden.
Umfangreiche Tests von Klauentieren in der Umgebung und auch in Berlin wurden angeordnet. Alle Tierbestände in den betroffenen Gebieten werden untersucht, während der Zoo und der Tierpark in Berlin geschlossen bleiben und keine Klauentiere auf der bevorstehenden Agrarmesse Grüne Woche vom 17. bis 26. Januar 2025 ausgestellt werden.
Zukunftsperspektiven und Wirtschaftsfolgen
Unter der heutigen hygienischen Lage besteht für Verbraucher nach Angaben des BMEL und der Tagesschau keine Gefahr durch pasteurisierte Milch oder Milchprodukte. Dennoch bleibt die Situation angespannt. Das Bundeslandwirtschaftsministerium befürchtet, dass die Ausbreitung der Seuche Einschränkungen bei Exporten von Milch und Fleisch außerhalb der EU nach sich ziehen könnte. Tatsächlich haben bereits Länder wie Südkorea Importstopps für Schweinefleisch aus Deutschland verhängt. Zudem hat die Niederlande ein Transportverbot für Kälber erlassen.
Die MKS ist als vesikuläre Erkrankung bekannt, und ihre Symptome sind bei erkrankten Tieren hochgradig variabel, umfassen jedoch häufig hohes Fieber, Appetitlosigkeit und Lahmheiten. Der Ausbruch wirft große Sorgen auf, insbesondere in Anbetracht der wirtschaftlichen Auswirkungen, die diese Tierseuche mit sich bringen kann. Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes appelliert an schnelle und effektive Maßnahmen zur Bekämpfung der Seuche, um weitere Schäden zu verhindern.