
Die Stadtbibliothek Bernau hat zur Förderung der Medienbildung zwei neue Kurse angekündigt, die sich mit aktuellen digitalen Herausforderungen für Kinder und Jugendliche befassen. Diese Veranstaltungen finden in enger Zusammenarbeit mit der Kreisvolkshochschule Barnim statt und sollen Eltern sowie Fachkräfte über die Risiken und Chancen der digitalen Welt aufklären.
Der erste Kurs „Aufwachsen und Sexualität im digitalen Raum“ wird am Mittwoch, dem 12. Februar, von 17.15 Uhr bis 18.45 Uhr im Saal 1 des Treffs 23 stattfinden. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf dem Einfluss digitaler Medien auf die sexuelle Aufklärung junger Menschen. Die Teilnehmer können sich auf einen Austausch bezüglich der Herausforderungen durch Online-Plattformen und soziale Medien freuen, außerdem wird die Kommunikation zwischen Eltern und Kindern über Sexualität thematisiert. Fragen sind während des Kurses ausdrücklich willkommen, um einen offenen Dialog zu fördern.
Cybgermobbing und Cybergrooming verstehen
Der zweite Kurs „Digitale Gefahren: Cybermobbing und Cybergrooming verstehen und vorbeugen“ findet am Mittwoch, dem 26. Februar, zur gleichen Uhrzeit statt. Dieser Kurs zielt darauf ab, die Risiken der digitalen Welt für Kinder und Jugendliche zu beleuchten. Angesichts eines besorgniserregenden Anstiegs von Cybermobbing sind präventive Maßnahmen von großer Bedeutung. So wurden im Jahr 2022 etwa 17% der Schüler:innen, was 1,8 Millionen Jugendlichen entspricht, als Opfer von Cybermobbing registriert. Dieser Anstieg im Vergleich zu 2017 zeigt dringend auf, wie wichtig Aufklärung in diesem Bereich ist. Besonders betroffen sind Jugendliche ab 13 Jahren, die oft mit den Folgen von Cybermobbing konfrontiert werden.
Auf die Gefahren des Cybermobbings weisen auch die Berichte des Vereins Bündnis gegen Cybermobbing e.V. hin, der seit 2011 aktiv ist. Häufig erfolgen Mobbinghandlungen anonym über soziale Plattformen, was die psychischen Auswirkungen auf die Betroffenen verstärken kann. Auch Cyberstalking, ein Phänomen, das oft mit sexueller Belästigung von Minderjährigen einhergeht, muss in diesem Kontext betrachtet werden.
Prävention durch Aufklärung
Um den Herausforderungen digitaler Kommunikation zu begegnen, setzen die Kurse in der Stadtbibliothek Bernau auf Sensibilisierung und praktische Maßnahmen. Zu den Inhalten gehören neben der Aufklärung über Cybermobbing auch Themen wie Datensicherheit, Urheberrechte und Verhaltensregeln im Netz. Dabei geht es darum, das Selbstbewusstsein im Umgang mit digitalen Medien zu stärken und Kinder sowie Jugendliche zu ermutigen, klare Grenzen in der digitalen Kommunikation zu ziehen.
Wie notwendig diese Maßnahmen sind, zeigt die Implementierung von Projekten zur Förderung eines respektvollen Miteinanders im Internet. Unter anderem führt die Kampagne „Bitte Was?! Kontern gegen Fake und Hass“ der Landesregierung Baden-Württemberg zu einem respektvollen Umgang im Netz und bietet kostenlose Veranstaltungen zur Prävention von Cybermobbing an. Zu den Ergebnissen solcher Projekte zählen unter anderem Workshops, Verhaltenskodizes und selbst gedrehte Filme, die Schüler:innen in ihrer Medienkompetenz unterstützen.
Die Teilnahme an den Kursen in Bernau kostet 8 Euro pro Veranstaltung. Interessierte können sich über die Webseite der Kreisvolkshochschule Barnim oder per E-Mail anmelden, um so aktiv an der Medienbildung ihrer Kinder teilzuhaben und deren Sicherheit im digitalen Raum zu erhöhen.
Weitere Informationen zu Cybermobbing und den damit verbundenen Gefahren finden sich bei Medienkompass sowie unter LMZ BW.