
Am 30. Januar 2025 wird in Bernau das Medizinische Zentrum für Erwachsene mit Behinderung (MZEB) eröffnet. Um 13:30 Uhr beginnt die feierliche Einweihung, bei der auch die Ministerin für Gesundheit und Soziales des Landes Brandenburg, Britta Müller, anwesend sein wird. Ab 15:00 Uhr sind interessierte Medienvertreter sowie die Öffentlichkeit eingeladen, die neuen Räumlichkeiten zu besichtigen, eine Anmeldung dafür ist nicht erforderlich.
Das MZEB Bernau wird ab dem 1. Februar 2025 seine Arbeit aufnehmen. Der Standort in der Straße Neuer Schulweg 12, 16321 Bernau, wird das zweite MZEB in Brandenburg sein, neben dem bereits bestehenden Zentrum in Luckau. Diese Einrichtungen sind gezielt auf die Bedürfnisse von Erwachsenen mit besonderen medizinischen und diagnostischen Anforderungen ausgerichtet, die aufgrund ihrer Behinderungen oft auf spezialisierte Versorgung angewiesen sind.
Bedarf und Zielgruppe
Die Geschäftsführerin des MZEB, Jeannette Pella, hebt die Wichtigkeit dieser Einrichtung hervor. Das Einzugsgebiet erstreckt sich weit nach Norden, wobei es in der Region keine weiteren Praxen gibt, die auf die komplexen Herausforderungen dieser Patienten eingestellt sind. Die Zielgruppe umfasst Personen mit:
- eingeschränkten Kommunikationsfähigkeiten
- herausforderndem Verhalten
- unklaren gesundheitlichen Veränderungen
- ungeeignetheit für herkömmliche Versorgung
- unter-, über- oder fehlversorgungszuständen
Das MZEB steht als Behandlungszentrum zur Verfügung, in dem eine Überweisung vom Fach- oder Hausarzt notwendig ist. Durch die Multidisziplinarität dieser Zentren wird eine umfassende Versorgung der Patienten ermöglicht. Diese umfasst unter anderem Diagnostik, Therapie und psychosoziale Unterstützung.
Leistungen und Teamstruktur
Das Team des MZEB besteht aus Fachleuten unterschiedlicher Disziplinen, darunter Neurologie, Innere Medizin und Psychologie. Auch der Sozialdienst und die Gesundheitsversorgung sind integrale Bestandteile des Angebots. Zudem spielen Angehörige und Fachkräfte eine zentrale Rolle in der Therapieplanung.
Zu den spezifischen Leistungen des MZEB gehören:
- Durchführung detaillierter, multiprofessioneller Untersuchungen
- Erstellung individueller Behandlungspläne
- Organisation von Gesundheitsmaßnahmen und regelmäßigen Kontrollen
- Unterstützung beim Übergang von Kinder- zur Erwachsenenmedizin
Ärztliche Leiterin des Zentrums ist Anna-Lena Friedo, die die medizinische Sorgfalt sicherstellen wird. Bei der Behandlung werden die Zugangskriterien berücksichtigt, die variieren können je nach den spezifischen Anforderungen und Merkmalen der Patienten.
Rechtsrahmen und Entwicklung
Die Errichtung von MZEB ist im Rahmen des GKV-Versorgungsstärkungsgesetzes von 2015 verankert, welches dazu dient, die Versorgung von Erwachsenen mit Behinderungen zu verbessern. Die neuen Zentren bieten nicht nur Behandlungsleistungen, sondern auch eine Koordination der notwendigen Hilfsangebote und Früherkennung von Krankheiten. Ein zentraler Gedanke dieses Gesetzes ist die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention, die eine gleichwertige Gesundheitsversorgung für Menschen mit Behinderungen fordert.
Das MZEB in Bernau trägt somit zur Verbesserung der Versorgungsstrukturen in der Region bei und reagiert auf die spezifischen Bedürfnisse dieser oft vernachlässigten Patientengruppe. Initiativen und Informationen zu MZEB sind auch über die Bundesarbeitsgemeinschaft Medizinische Zentren für Erwachsene mit Behinderungen bagmzeb.de zugänglich, um eine adäquate Zuweisung und Behandlung sicherzustellen.
Weiterführende Informationen zu den rechtlichen Grundlagen und den Zielen von MZEB finden Interessierte unter lbbp.nrw.de.