
Am 29. Januar 2025 findet im Paul-Wunderlich-Haus in Eberswalde der 5. Ophthalmologische Abend statt, organisiert von der Klinik für Augenheilkunde des GLG Werner Forßmann Klinikums. Diese Veranstaltung richtet sich an Ärztinnen und Ärzte aus der Region und darüber hinaus und dient dem fachlichen Austausch über neue Behandlungsmöglichkeiten in der Augenheilkunde. Im Rahmen des Programms wird Prof. Dr. med. Uwe Pleyer von der Charité Berlin über die „Aktuelle Diagnostik und Therapie der Uveitis“ referieren, einer häufigen Entzündung, die unbehandelt zu bleibenden Schäden führen kann.
Zusätzlich fokussiert sich der Abend auf die altersbedingte Makuladegeneration (AMD). Dr. Burkhard von Jagow wird in seinem Vortrag verschiedene Formen und Therapieoptionen der AMD beleuchten. Dieses Thema ist besonders relevant, da AMD in Deutschland 11,9 % der Bevölkerung im Frühstadium und 0,2 % im Spätstadium betrifft. In Industrieländern ist sie die Hauptursache für Erblindung bei Personen über 50 Jahren.
Altersbedingte Makuladegeneration: Eine bedeutende Herausforderung
Die altersbedingte Makuladegeneration führt zu Ablagerungen an der Makula der Netzhaut, die die Nährstoffversorgung der Fotorezeptoren stören und schmerzhaften Sehverlust verursachen. Es werden zwei Hauptformen der Erkrankung unterschieden: die trockene und die feuchte Makuladegeneration. Die trockene Form ist durch Ablagerungen und Entzündungen geprägt, die zu einer gestörten Netzhautversorgung führen.
Trotz der Schwere der Erkrankung existiert in Österreich aktuell keine zugelassene medikamentöse Therapie für die trockene AMD. In den USA wurde jedoch im Jahr 2023 ein Medikament genehmigt, das das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt, allerdings ohne eine Verbesserung der Sehstärke zu bewirken. Studien zeigen zudem, dass die Einnahme dieses Medikaments das Risiko erhöht, an der feuchten AMD zu erkranken.
Therapieoptionen und Forschung
Die feuchte AMD, die aus der Bildung neuer Blutgefäße resultiert, kann zu Flüssigkeitsansammlungen und schnellem Sehverlust führen. Behandlungsansätze bestehen aus intravitrealen Injektionen (IVOM) von Medikamenten, die das Wachstum dieser Blutgefäße hemmen. Seit 2007 sind erste Hemmer in Europa zugelassen, was die Wahrscheinlichkeit der Erblindung um 47 % reduzierte. Besonders bemerkenswert ist die Zulassung von Faricimab Ende 2022, die längere Behandlungsintervalle ermöglicht und somit die Belastung für die Patienten deutlich verringert.
Außerdem gibt es am Kepler Universitätsklinikum vielversprechende Forschung zu Netzhautimplantaten mit Photovoltaik-Materialien, die elektrische Impulse in Netzhautzellen induzieren und potenziell neue Therapieansätze für AMD-Patienten eröffnen könnten. Diese Entwicklungen sind Teil eines umfassenden Forschungsprogramms, das auf die Verbesserung bestehender Therapien und die Anzahl erforderlicher Wiederbehandlungen abzielt.
Mit den bevorstehenden Vorträgen und Diskussionen beim 5. Ophthalmologischen Abend werden die Herausforderungen und Fortschritte in der Augenheilkunde erörtert, insbesondere die dringenden Bedürfnisse von AMD-Patienten. Der Abend bietet nicht nur eine Plattform für den Austausch neuester Erkenntnisse, sondern auch für den persönlichen Kontakt unter den Teilnehmern nach den Vorträgen.
Für weitere Informationen über das Event und die damit verbundenen Themen können Interessierte die Website von Barnim Aktuell besuchen. Zudem bietet das Deutsche Gesundheitsportal tiefere Einblicke in die therapeutischen Fortschritte bei AMD und das Kepler Universitätsklinikum informiert über aktuelle Forschungsaktivitäten in diesem Bereich.