Deutsche Luftfahrt in der Krise: Hohe Steuern bremsen Passagiere aus!

Deutsche Luftfahrt in der Krise: Hohe Steuern bremsen Passagiere aus!

Frankfurt (Oder), Deutschland - Die Luftfahrtbranche in Deutschland sieht sich mit gewaltigen Herausforderungen konfrontiert. Laut dem BR kämpfen Branchenverbände wie der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) mit immer höheren Steuern, die im internationalen Vergleich deutlich über dem europäischen Durchschnitt liegen. Der Hauptgeschäftsführer des BDL, Joachim Lang, beschreibt diese Steuern als klaren Wettbewerbsnachteil für die deutsche Luftfahrt.

Die Passagierzahlen in Deutschland steigen langsamer als in vielen anderen europäischen Ländern. So erreichte die Bundesrepublik im Jahr 2024 nur 85 Prozent der Passagierzahlen von 2019, also rund 211,9 Millionen Passagiere im Vergleich zu 248,1 Millionen im Vorkrisenjahr. Nur Finnland, Slowenien und Schweden schneiden europaweit schlechter ab. Ein Grund für diese langsame Erholung liegt in den hohen Standortkosten, die etwa ein Drittel des Ticketpreises ausmachen und zwischen 2019 und 2024 um 38 Prozent stiegen, während der europäische Durchschnitt lediglich bei 26 Prozent lag.

Gründe für das langsame Wachstum

Die Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat in einer aktuellen Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) weitere Faktoren identifiziert, die zur langsamen Erholung des Luftverkehrs in Deutschland beitragen. Neben den hohen Kosten, die durch Luftverkehrssteuer, Flugsicherungs- und Sicherheitsgebühren entstehen, spielen auch die schwache Wirtschaft und gestiegene Ticketpreise von 27 Prozent eine Rolle. Zudem hat sich das Reiseverhalten der Bevölkerung verändert: Immer mehr Menschen entscheiden sich für die Bahn als Verkehrsmittel, was den innerdeutschen Flugverbindungen zusätzlich zusetzt.

Gerade die innerdeutschen Flüge bereiten den Airlines zunehmend Probleme, da die Luftverkehrssteuer hier gleich zweimal fällig wird. Billigfluggesellschaften wie Ryanair oder EasyJet haben die Möglichkeit, Flugzeuge außerhalb Deutschlands zu stationieren, um dieser Steuerlast zu entgehen. Ein umutlicher Blick auf die Entwicklung zeigt, dass der Flughafen Nürnberg beispielsweise für 2023 mit etwa 4,4 Millionen Passagieren rechnet, was einen Anstieg gegenüber 2022 darstellt, wo rund 4 Millionen Reisende gezählt wurden. Allerdings gibt es auch hier Sparpotential, besonders in Bezug auf die Standortkosten.

Maßnahmen zur Verbesserung

Wie BMV berichten, werden verschiedene Handlungsempfehlungen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland diskutiert. Dazu zählt eine Senkung der Luftverkehrsteuer sowie die Abschaffung der Steuer für innereuropäische Flüge. Experten schätzen, dass dies zu einem Anstieg der Passagierzahlen um bis zu 5 Millionen führen könnte. Daneben sind auch Effizienzsteigerungen bei Flughäfen und der Flugsicherung sowie die Förderung neuer Marktteilnehmer gefordert.

Die Lage ist also kompliziert, und es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen tatsächlich umgesetzt werden, um der deutschen Luftfahrt auf die Sprünge zu helfen. Es ist klar, dass ohne entschlossene Schritte die Wettbewerbsfähigkeit der Branche weiter schwinden könnte. Die vollständigen Studienergebnisse sind direkt beim BMDV abrufbar.

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OrtFrankfurt (Oder), Deutschland
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