Archiv der Einheit: Die spannende Geschichte der DDR-Archive!

Entdecken Sie die bedeutenden Schritte zur Eingliederung der DDR-Archive ins Bundesarchiv seit 1990 in Potsdam.
Entdecken Sie die bedeutenden Schritte zur Eingliederung der DDR-Archive ins Bundesarchiv seit 1990 in Potsdam. (Symbolbild/MB)

Archiv der Einheit: Die spannende Geschichte der DDR-Archive!

Potsdam, Deutschland - Im Jahr 1990 stand Deutschland vor einer monumentalen Herausforderung: Die Eingliederung der Archive der ehemaligen DDR in das bestehende System der Bundesrepublik. Diese Mammutaufgabe beinhaltete die Vereinheitlichung von zwei unterschiedlichen Archivsystemen, was für die Archive und auch die Institutionen des neuen gesamtdeutschen Bundesarchivs alles andere als einfach war. Wie Bundesarchiv berichtet, fanden bereits im Februar 1990 erste Gespräche zwischen dem Bundesarchiv und der Staatlichen Archivverwaltung der DDR statt, um die Grundsätze einer gesamtdeutschen Archivverwaltung zu erarbeiten.

Wobei „Archivierung“ kein leichtes Unterfangen war. Am 7. Mai 1990 fand eine Sonderkonferenz der Archivreferenten in Potsdam statt, deren Themen die Bestände aus der preußischen Zentralverwaltung sowie die Ausbildung von Archivaren umfassten. Zudem gab es die Herausforderung, Schriftgut aus den Ministerien der DDR ins Zentrale Staatsarchiv und später ins Bundesarchiv zu übernehmen. Da war ein gutes Händchen gefragt, um in dieser historischen Ausnahmesituation alle Akten sicherzustellen.

Ein Blick auf das Bundesarchiv

Das Bundesarchiv ist nicht nur ein Ort, wo Akten gelagert werden. Es stellt eine zentrale Einrichtung zur Sicherung des kulturellen und historischen Erbes Deutschlands dar. Hier werden nicht nur Dokumente, sondern auch Fotografien und Filme aus verschiedenen Epochen aufbewahrt, vom Kaiserreich bis zur Gegenwart. Die Hauptdienststelle befindet sich in Koblenz, während es auch mehrere Standorte in Berlin gibt. Zu den einzigartigen Beständen zählen wichtige Akten aus der Militärgeschichte, persönliche Nachlässe bedeutender Persönlichkeiten und nicht zuletzt die Unterlagen zur Geschichte der DDR, einschließlich der Stasi-Dokumente.

Um den Zugang zu erleichtern, hat das Bundesarchiv diverse Online-Findmittel bereitgestellt und digitalisiert Dokumente. Dazu stehen zahlreiche Materialien online zur Verfügung, was besonders für die Forschung hilfreich ist. Zudem werden Führungen, Workshops und Vorträge angeboten, um die Geschichte erlebbar zu machen.

Das Erbe der Stasi

Ein besonderer Fokus liegt auf den Stasi-Unterlagen, die bekanntlich im Jahr 1990 hinter den Kulissen der Staatsicherheit stark in Mitleidenschaft gezogen wurden. In der Zentrale der DDR-Staatssicherheit wurden zahlreiche Akten vorvernichtet, was den Zugang zu Informationen erschwerte. Doch nicht alles ging verloren. Das Stasi-Archiv verwaltet immer noch etwa 111 Kilometer Akten, Millionen Karteikarten, Fotos und Filme. Hier gibt es die Möglichkeit für Bürger, aber auch für Journalisten und Wissenschaftler, die Akten einzusehen und Aufarbeitungen zu leisten. So wie die Bundeszentrale für politische Bildung erklärt, sind diese Akten nicht nur Dokumente der Repression, sondern auch bedeutende Zeugnisse der Alltagsgeschichte in der DDR.

Persönlichkeiten wie Joachim Gauck und Marianne Birthler haben sich entscheidend in die Aufarbeitung der Stasi-Vergangenheit eingebracht. Alexandra Titze, die als Vizepräsidentin für die Stasi-Unterlagen zuständig ist, hat einen spannenden Werdegang hinter sich, der im Jahr 2003 in der Birthler-Behörde begann. Gemeinsam mit anderen hat sie die Historie der Stasi aufbereitet und Menschen ermöglicht, die Schatten der Vergangenheit besser zu verstehen.

So gesehen, ist die Archivierung nicht nur ein technischer Prozess, sondern ein bedeutender Schritt in der Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte, der sowohl für die Institutionen als auch für die Bürger von großer Wichtigkeit ist. Wie sich die Archive entwickeln werden, ob sie als „Koblenzer Bundesarchiv“ in den Köpfen der Menschen verankert bleiben oder als gesamtdeutsche Institution wahrgenommen werden, bleibt spannend zu beobachten.

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OrtPotsdam, Deutschland
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