Nell Zink: Neuer Berlin-Roman Sister Europe beleuchtet unsere Ängste

Nell Zink: Neuer Berlin-Roman Sister Europe beleuchtet unsere Ängste
Bad Belzig, Deutschland - In Bad Belzig, Brandenburg, hat die amerikanische Schriftstellerin Nell Zink einen neuen Roman veröffentlicht, der auf den ersten Blick wie eine lebendige Satire aussieht, sich aber bei genauerer Betrachtung als tiefgründig herausstellt. „Sister Europe“ handelt von einer Feiergesellschaft, die an einem einzigen Tag und einer Nacht das Nachtleben Berlins erkundet, beginnend mit einer Literaturpreisverleihung im renommierten Intercontinental Hotel in der Budapester Straße. Zink, die seit 2013 in Deutschland lebt, steckt in diesen Zeilen nicht nur ihre Beobachtungen über das Zeitgeschehen, sondern auch Themen wie Geschlecht, Identität, Herkunft, Klimawandel, Kapital und Liebe.
Nell Zink, die 1964 in Kalifornien geboren wurde, ist eine erstklassige Erzählerin, die das kunstvolle Publikum nicht nur mit historischen Aspekten, sondern auch mit ihrer scharfen Sicht auf die gegenwärtige Gesellschaft begeistert. „Sister Europe“, dass am 13. Mai 2025 beim Rowohlt Verlag erschien, fordert den Leser heraus. Mit 272 Seiten bietet das Buch eine spannende Erzählung, die von der Literatur und der Kunst im heutigen Europa geprägt ist, während Zink gleichzeitig den Finger in die Wunde der deutschen Kulturszene legt. Ihre Fähigkeit, in einer Mischung aus Humor und Ernsthaftigkeit zu schreiben, hebt sie von anderen ab. SWR berichtet über die Vielfalt ihrer Themen und deren Relevanz.
Buchkritik und Empfehlungen
Der Roman wird intensiv diskutiert, auch von der Berliner Literatin Nadine Kreuzahler. In einem Gespräch besprechen die beiden Autorinnen die Schauplätze des Romans, darunter das Café am Neuen See im Tiergarten und das Rosa-Luxemburg-Denkmal. Dabei fragen sie sich nicht nur, wie das No-Future-Gefühl die Gesellschaft prägt, sondern gehen auch auf die Entwicklungen in den USA unter Trump ein. Kreuzahler schlug in der gleichen Diskussion das Buch „Blondes Herz“ von Bernardine Evaristo vor, während Zink „Schlaglicht“ von Rita Bullwinkel wärmstens empfiehlt.
Nell Zink ist bekannt für ihre klugen und humorvollen Texte. Ihre vorherigen Werke wie „Virginia“ und „Das Hohe Lied“ thematisierten die Doppelmoral in der amerikanischen Gesellschaft und die tiefgreifenden Veränderungen in Städten wie New York über die Jahre hinweg. Ihr Debütroman, „Der Mauerläufer“, sorgte bereits für Aufsehen, als Zink mit 50 Jahren für den National Book Award nominiert wurde. Hier geht es zu einem Überblick über nationale und internationale Literaturpreise, die auch Zinks Werdegang gekonnt in Kontext setzen.
Der Roman „Sister Europe“ ist dabei mehr als nur Unterhaltung; es spiegelt scharfsinnig die Herausforderungen und Fragen wider, mit denen wir uns in der gegenwärtigen Welt auseinandersetzen. Die Kombination aus Zinks persönlichem Werdegang und ihren literarischen Leistungen lässt darauf schließen, dass sie das Zeug dazu hat, nicht nur die deutschen, sondern auch internationale Leser in ihren Bann zu ziehen.
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Ort | Bad Belzig, Deutschland |
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