Fünf Jahre BER: Ein Flughafen mit Höhen und Tiefen!

Fünf Jahre BER: Ein Flughafen mit Höhen und Tiefen!

Der Hauptstadtflughafen Berlin Brandenburg Willy Brandt (BER) feiert in wenigen Tagen seinen fünften Geburtstag. Trotz einer turbulent verlaufenen Geschichte, geprägt von Bauverzögerungen, der Corona-Krise und einem Hackerangriff, blickt der Flughafen, der am 30. Oktober 2020 eröffnet wurde, nun auf bemerkenswerte Fortschritte zurück. Anfängliche Schwierigkeiten, wie lange Wartezeiten beim Check-in, sind mittlerweile durch technische Neuerungen und verbesserte Abläufe in den Hintergrund gerückt. So wurden etwa CT-Scanner installiert und zeitlich buchbare Sicherheitskontrollen eingeführt, was die Reisenden spürbar entlastet.

Im Jahr 2023 konnte der BER bereits den 100-millionsten Fluggast willkommen heißen. Von Januar bis September reisten etwa 19,4 Millionen Menschen über den Flughafen, was im Vergleich zu den rund 36 Millionen Reisenden im Jahr 2019 noch stark hinter den Vor-Corona-Zahlen zurückbleibt. „Wir fordern mehr Langstreckenverbindungen“, so die Flughafenspitze um Aletta von Massenbach und Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey. Allerdings gibt die wirtschaftliche Lage der Flughafengesellschaft Anlass zur Sorge: Ein Verlust von über 134 Millionen Euro wurde im letzten Jahr vermeldet, und das Eigenkapital ist mittlerweile aufgebraucht.

Herausforderungen und Perspektiven

Mit einem Teilentschuldungsplan von über 2 Milliarden Euro versucht die Flughafengesellschaft, die Corona-Schäden zu mindern. Für die kommenden Jahre wird eine konservative Prognose für die Passagierzahlen erwartet, da die Kapazitäten der Terminals 1 und 2 noch nicht vollständig ausgeschöpft sind. Dies wird durch hohe Steuern und Gebühren der Airlines sowie fehlende Langstreckenverbindungen zusätzlich erschwert, wie Statista berichtet.

Die Flughafen Berlin Brandenburg GmbH hat sich für 2025 ein Ziel gesetzt: Ein klimaneutraler Betrieb bis 2045, mit einer drastischen Reduktion des CO2-Ausstoßes von 65% bis 2030 im Vergleich zu 2010. Dies steht im Einklang mit dem wachsenden Trend hin zu nachhaltigen Ansätzen in der Luftfahrt, die auch eine Vielzahl von Innovationsmöglichkeiten bieten, wie in der HANGAR2RUNWAY beschrieben wird.

Technologische Innovationen

Der technologische Wandel und die Digitalisierung stehen hoch im Kurs. Dies äußert sich unter anderem in der Einführung KI-basierter Systeme zur Vereinfachung von Prozessen wie Check-in und Boarding. Autonome Gepäcktransportroboter sowie biometrische Zugangskontrollen sind Beispiele für die innovative Technologie, die den Reisefluss effizienter gestalten soll.

Ebenso wichtig ist die Verbesserung der Aufenthaltsqualität am BER. Geplant sind modernere Terminals und eine bessere Nutzung der bestehenden Flächen, die nicht nur den Komfort der Passagiere erhöhen, sondern auch auf die dringend benötigten Platzierungsprobleme reagieren. Die Entwicklung von emissionsarmen Transportmöglichkeiten innerhalb und außerhalb des Flughafens wird ebenfalls vorangetrieben, um den ökologischen Fußabdruck weiter zu verringern.

Insgesamt zeigt sich, dass der BER trotz seiner Herausforderungen ein interessantes Beispiel für Wandel und Anpassung im Flugbetrieb ist. Bleibt zu hoffen, dass die Zusagen bezüglich der Passagierzahlen und die geplanten Fortschritte in der Infrastruktur bald Früchte tragen werden, sodass der Flughafen wieder auf die Beine kommt und sein volles Potential entfalten kann.