Bundeswehr plant Rückkehr zur NVA-Kaserne: Bürger in Sorge!
Die Bundeswehr prüft die alte NVA-Kaserne in Königs Wusterhausen für militärische Nutzung, Bürgermeisterin äußert Bedenken.

Bundeswehr plant Rückkehr zur NVA-Kaserne: Bürger in Sorge!
In der beschaulichen Gemeinde Niederlehme, einem Ortsteil von Königs Wusterhausen, stehen die Zeichen auf militärische Neuausrichtung. Die Bundeswehr prüft derzeit, ob die seit 1990 geschlossene NVA-Kaserne auf dem ehemaligen Standort als strategische Reserve genutzt werden kann. Es tut sich also einiges auf dem maroden Gelände, das seit der Schließung vor über 35 Jahren vor sich hinvegetiert, wie MOZ berichtet.
Das Areal gehört sowohl der Stadt Königs Wusterhausen als auch dem Bund, was die Pläne für eine Umnutzung nicht unbedingt einfacher macht. Vorangegangene Initiativen zur Entwicklung von Gewerbe- und Wohnraum sind zunächst einmal auf Eis gelegt worden. Ein klares Zeichen dafür, dass die militärische Nutzung derzeit Vorrang hat. Bundeswehrvertreter bestätigen, dass die Kaserne zur „strategischen Liegenschaftsreserve“ gezählt wird und eine militärische Eignung derzeit geprüft wird. Kisrlichere Gedanken wurden durch die Bürgermeisterin Michaela Wiezorek laut, die Bedenken hinsichtlich der Belastbarkeit der Infrastruktur äußerte und auf die Notwendigkeit von Wirtschaftsförderung pochte.
Der Ist-Zustand der Kaserne
Ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass die Bundeswehr zur Zeit 200 Liegenschaften in Augenschein nimmt, die früher für zivile Zwecke vorgesehen waren. Diese bleiben jedoch weiterhin unter Kontrolle der Bundeswehr, was nicht nur für Niederlehme, sondern auch für andere Standorte in Deutschland gilt. Ein Beispiel hierfür wäre der frühere Flughafen Tegel in Berlin, der ebenfalls nicht für die zivile Nutzung zur Verfügung steht, wie Tagesschau berichtet.
Die Bürgermeisterin hat deutlich gemacht, dass die Wiedererrichtung einer Kaserne potenziell große Herausforderungen für die Gemeinde mit sich bringen könnte. Zusätzlicher Verkehr, steigende Nachfrage nach Infrastruktur und der wachsende Druck auf die lokale Wirtschaft machen die Situation nicht einfacher. Statt einer militärischen Nutzung pleite sie für eine Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung rund um den Flughafen, was einem breiteren Spektrum von Chancen für die Gemeinde entsprechen könnte.
Auswirkungen auf das lokale Leben
Das Bauvorhaben ist nicht nur eine administrative Entscheidung, sondern betrifft im Kern das Leben der Menschen vor Ort. Der Bebauungsplan von 2010 sah ursprünglich eine Mischbebauung aus Gewerbe und Wohnen vor, doch dieser Plan ist vorerst Makulatur. Dass die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben die Umwandlung und den Verkauf geeigneter Liegenschaften vorerst ausgesetzt hat, zeugt von dem erhöhten Bedarf an militärischem Platz, was wiederum zeigt, dass das militärische Interesse an der Kaserne nicht nur ein lokales, sondern auch ein nationales Thema ist.
Die Geschichte der NVA-Standorte zeigt eine weitreichende Umwandlung und Neunutzung nach 1990, die viele ehemalige militärische Gelände betrifft. In ganz Deutschland stehen zahlreiche ehemalige NVA-Standorte unter dem Druck der Rekonversion. Wikipedia stellt eine umfassende Liste zur Verfügung, die auf die verschiedenen ehemaligen Standorte hinweist und deren Status beschreibt.
Was werden die nächsten Schritte sein? Die weitere Prüfung der Kaserne könnte nicht nur die Diskussion um militärische Nutzung neu entfachen, sondern auch die Frage aufwerfen, wie viel Raum für zivile Entwicklung im Schatten der Bundeswehr bleibt. Das bleibt spannend zu beobachten.