Naturwacht zählt Knabenkräuter: Sorgen um Orchideen im Barnim!

Naturwacht zählt Knabenkräuter: Sorgen um Orchideen im Barnim!
Barnim, Deutschland - Was blüht denn da im Naturpark Barnim? Einmal im Jahr, in den Monaten von Ende April bis Ende Juni, heißt es: Augen auf für die faszinierende Welt der Orchideen. Die Rangerinnen und Ranger der Naturwacht sind im Einsatz, um die wild wachsenden Orchideen, insbesondere die Knabenkräuter, zu zählen und zu beobachten. Diese wichtige Erhebung dient nicht nur dem Schutz der Arten, sondern auch dem Monitoring der Orchideenpopulationen. Laut bernau-live.de blühen die Knabenkräuter, auch liebevoll „Kuckucksblumen“ genannt, zeitgleich mit dem ersten Kuckucksruf, was sie zu einem ökologisch wertvollen Juwel der Region macht.
In Brandenburg geht man mit offenen Augen durch die Natur, denn hier sind bereits einige Hybridformen des Breitblättrigen und Steifblättrigen Knabenkrauts zu entdecken. Doch der Blick auf die Zählungen in diesem Jahr zeigte viele kleine Pflanzen und Exemplare ohne Blüten. Dies wird auf Wassermangel und die kalten Nächte im Mai zurückgeführt. Allerdings gibt es auch Lichtblicke: An einigen Standorten wurden mehr Orchideen als in den Vorjahren gesichtet.
Orchideenvielfalt im Blick
Doch wie steht es um die Orchideenvielfalt in Brandenburg? Weltweit gibt es über 10.000 wild wachsende Orchideenarten, in Deutschland sind es etwa 90, die besonders nach dem Bundesnaturschutzgesetz geschützt sind. Darunter befinden sich auch einige Meisterwerke der Natur, die in der Region Brandenburg an der Havel vorkommen. Wie havelnatur.de berichtet, sind hier folgende Arten zu finden:
- Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis): Gefährdet, 71.500 Exemplare
- Fleischfarbenes Knabenkraut (Dactylorhiza incarnata): Gefährdet, 650 Exemplare
- Sumpf-Stendelwurz (Epipactis palustris): Gefährdet, ca. 50 Exemplare
- Sumpf-Knabenkraut (Orchis palustris): Vom Aussterben bedroht, 27 Exemplare
- Großes Zweiblatt (Listera ovata): Ungefährdet, 11 Standorte
Damit die Orchideen auch weiterhin gedeihen können, sind spezielle Lebensräume und die Unterstützung durch Bodenpilze essentiell. Diese kleinen Helfer versorgen die Orchideensamen mit wertvollen Nährstoffen. Tatsächlich kann es bis zu vier Jahre dauern, bis eine Orchidee das erste Mal blüht. Zudem sind die Bedingungen, wie regelmäßige Mahd und die Pflege der Lebensräume, entscheidend für ihr Überleben.
Naturschutz und Zusammenarbeit
Die Ranger der Naturwacht Brandenburg sind seit 1991 in 15 Nationalen Naturlandschaften aktiv und leisten Großes für den Natur- und Umweltschutz. Mit mehr als 500 geführten Touren pro Jahr sensibilisieren sie für die Wichtigkeit der Orchideen und deren Lebensräume. Unterstützt werden sie von über 330 Freiwilligen, die sich gemeinsam für eine nachhaltige Pflege einsetzen. deutschlands-natur.de hebt hervor, dass die Orchideen in Deutschland eine beliebte Pflanzenfamilie sind, die jedoch weiterhin unter dem Druck von Verlust und Veränderung ihrer Lebensräume leidet.
Die Zusammenarbeit zwischen Landwirten, Behörden und Naturschutzverbänden zeigt, dass der Artenschutz wirklich funktioniert. Biotopspflegemaßnahmen, wie das gezielte Mähen der Wiesen und das Entfernen von Gehölzen, fördern das Gedeihen der Orchideen und helfen, die Bestandsrückgänge der letzten Jahrzehnte aufzufangen.
Am Ende bleibt es jedoch wichtig, die Orchideen in der Natur zu beobachten, ohne sie zu entnehmen. Wer die Wunder der Orchideen hautnah erleben möchte, sollte die Schönheit dieser Pflanzen einfach bewundern und nicht besitzen!
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Ort | Barnim, Deutschland |
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