Kauf des Eberswalder Holzkraftwerks verzögert sich – Umweltverbände warnen!

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Kreiswerke Barnim planen den Kauf des Holzkraftwerks in Eberswalde. Verzögerungen bei Vertragsabschluss und Umweltbedenken.

Kreiswerke Barnim planen den Kauf des Holzkraftwerks in Eberswalde. Verzögerungen bei Vertragsabschluss und Umweltbedenken.
Kreiswerke Barnim planen den Kauf des Holzkraftwerks in Eberswalde. Verzögerungen bei Vertragsabschluss und Umweltbedenken.

Kauf des Eberswalder Holzkraftwerks verzögert sich – Umweltverbände warnen!

In Eberswalde gibt es derzeit große Bewegung rund um das Holzkraftwerk, das künftig von den Kreiswerken Barnim übernommen werden soll. Allerdings zeichnet sich ab, dass sich der Verkaufsprozess weiter hinzieht, da noch wichtige Abstimmungen mit den Verkäufern ausstehen. Laut Moz.de haben die Kreiswerke bereits die Zustimmung des Kreistags erhalten, eine Ausfallbürgschaft für ein Bankdarlehen aufzunehmen, das mit dem Kauf der Geschäftsanteile der „1 Heiz Energie GmbH“ verbunden ist.

Das Holzkraftwerk wurde 2006 in Betrieb genommen und hat eine elektrische Leistung von 20 MW sowie eine Feuerungswärmeleistung von 68 MW. Fast durchgehend läuft das Kraftwerk, einzig bei Wartungsarbeiten muss es pausieren. Umweltschützer wiederum äußern Bedenken hinsichtlich möglicher Belastungen der Wälder und der Frage, wie klimaneutral die Holzverbrennung tatsächlich ist.

Finanzierungsdetails und Übernahmepläne

Für die Übernahme des Kraftwerks planen die Kreiswerke Barnim, ein Darlehen in Höhe von zwei Millionen Euro aufzunehmen, versehen mit einer Ausfallbürgschaft des Landkreises Barnim. Dies soll gewährleisten, dass die finanzielle Basis für die Übernahme stabil ist. Aktuell gehört das Kraftwerk, samt dem benachbarten Pelletswerk im Hafen von Eberswalde, der „1 Heiz Energie“ aus Reinbek. Letzteres soll jedoch nach der Übernahme weiterverkauft werden. In diesem Zusammenhang verlautbart Holzkurier, dass die Konsolidierung und der Betrieb des Biomassekraftwerks zum Ziel haben, die Stromversorgung dauerhaft zu sichern.

Für die Abläufe im Kraftwerk wird ein Rohstoffbedarf von 100.000 Tonnen pro Jahr erwartet, der aus dem Landkreis bezogen werden soll. Kurz- bis mittelfristig zielen die Kreiswerke darauf ab, die Abwärme des Kraftwerks gezielt zur Erweiterung des Fernwärmenetzes in Eberswalde zu nutzen. Dies könnte eine nachhaltigere Wärmeversorgung für tausende Haushalte möglich machen.

Kritik an der Holzverbrennung

Die Übernahme des Holzkraftwerks stößt allerdings auf Widerstand bei Umweltverbänden, die am 16. Juni einen Aufruf an den Barnimer Kreistag starteten, die Übernahme zu verhindern. Es wird gewarnt, dass großflächige Holzverbrennung nicht nur die Bäume belastet, sondern auch im Hinblick auf den Klimaschutz fraglich ist. Kritiker halten Investitionen in klimafreundlichere Wärmetechnologien, wie Großwärmepumpen, Geothermie und Solarthermie, für notwendig, um wirklich nachhaltige Lösungen zu entwickeln. An dieser Stelle bleibt abzuwarten, ob die Kreiswerke ein gutes Händchen bei der Umsetzung ihrer Pläne haben werden oder ob die Bedenken der Umweltverbände Gehör finden.

Mit einem derzeitigen Wirkungsgrad von etwa 40 % plant man, diesen auf über 70 % zu steigern, um die Effizienz des Kraftwerks zu verbessern. In einer Zeit, in der die Energiewende und der Klimaschutz ganz oben auf der Agenda stehen, bleibt die Entwicklung rund um das Holzkraftwerk in Eberswalde ein spannendes Thema für die Bevölkerung und die Akteure der Region.