Durchsuchungen in Brandenburg: Rechte Terrorgruppe in den Fokus genommen

Durchsuchungen in Spremberg: Polizei ermittelt gegen mutmaßliche Mitglieder der rechten "Kaiserreichsgruppe" wegen Terrorverdachts.
Durchsuchungen in Spremberg: Polizei ermittelt gegen mutmaßliche Mitglieder der rechten "Kaiserreichsgruppe" wegen Terrorverdachts. (Symbolbild/MB)

Durchsuchungen in Brandenburg: Rechte Terrorgruppe in den Fokus genommen

Spremberg, Deutschland - Die brisante Situation in Brandenburg nimmt eine neue Wendung: Heute fanden Durchsuchungen an drei Wohnorten statt, die im Verdacht stehen, mit der rechten „Kaiserreichsgruppe“ in Verbindung zu stehen. Wie stern.de berichtet, waren rund 60 Einsatzkräfte der Polizei in Stahnsdorf, Spremberg und Königs Wusterhausen im Einsatz. Die Maßnahmen stehen im Zusammenhang mit dem Verdacht der Unterstützung einer terroristischen Vereinigung, die einen gewaltsamen Umsturz plant.

Die betroffenen Männer im Alter von 64, 59 und 46 Jahren haben offenbar engere Kenntnisse über die Umsturzpläne. Der 64-Jährige soll bereits seit März 2022 von den Vorbereitungen gewusst haben und war im Mai 2022 dabei, mögliche Angriffsziele, darunter Stellwerke der Deutschen Bahn, auszukundschaften. Auch die anderen beiden Männer scheinen in die Planung gewaltsamer Aktionen involviert gewesen zu sein. Bei den Durchsuchungen fanden die Behörden unter anderem Luftdruckgewehre sowie zahlreiche Speichermedien, die nun ausgewertet werden.

Pläne umstürzlerischer Natur

Die „Kaiserreichsgruppe“ verfolgt illegale Ziele, die darauf abzielen, die freiheitlich-demokratische Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland abzuschaffen. Zu den konkreten Plänen gehörten Sprengstoffanschläge, die die Stromversorgung des Landes lahmlegen sollten, sowie die Entführung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Der Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof hat die Verfahren gegen führende Mitglieder und Unterstützer der Gruppierung bereits eingeleitet.

Nicht nur in Brandenburg scheinen die Aktivitäten der Gruppen und Einzelpersonen besorgniserregend zu sein. Laut einer Analyse des Verfassungsschutzes liegt das Personenpotenzial gewaltorientierter Rechtsextremisten derzeit bei rund 15.300 Personen und hat sich in den letzten Jahren erhöht. Insbesondere im Jahr 2024 stiegen die registrierten rechtsextremistischen Straftaten auf 37.835, was einem Anstieg um 47,4 % im Vergleich zu 2023 entspricht. Die Anzahl der rechtsextremistischen Gewalttaten erreichte 1.281 und zeigt eine besorgniserregende Tendenz zur Gewaltanwendung.

Ein Blick über die Landesgrenzen

Ein 60-jähriger Mann aus Südthüringen steht ebenfalls im Fokus der Ermittlungen. Ihm wird vorgeworfen, die „Kaiserreichsgruppe“ unterstützt und sogar ein Treffen der Gruppe organisiert zu haben. Er war für die Verwaltung der Telegram-Kanäle zuständig und rekrutierte neue Mitglieder. Tragischerweise zeigt der Fall, dass auch im benachbarten Thüringen die Umtriebe dieser Bewegung die Sicherheitslage beeinflussen und die Grenzen des Rechtsextremismus weiter überschreiten.

Die Entwicklungen rund um die „Kaiserreichsgruppe“ werfen ein grelles Licht auf die Herausforderungen, vor denen unsere Gesellschaft steht. MDR fasst zusammen, dass immer wieder neue Mitglieder rekrutiert und extremistische Pläne geschmiedet werden. Die Alarmglocken läuten, wenn auch die verzeichneten rechtsextremistischen Demonstrationen, die sich oft mit Themen wie Asyl, Migration und Queerfeindlichkeit beschäftigen, sich nicht nur in den sozialen Netzwerken, sondern auch auf der Straße zeigen.

Die Verunsicherung bleibt, und der Druck auf die Sicherheitsbehörden steigt, diesen Phänomenen entschlossen entgegenzuwirken. Angesichts dieser Entwicklungen ist Aufklärung und Sensibilisierung in der Gesellschaft umso wichtiger.

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OrtSpremberg, Deutschland
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