Kräftiger Wind in Senftenberg: Intendant Ris geht, Theater vor Fragen!

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Die Neue Bühne Senftenberg beginnt ihre Spielzeit 2025/2026, während Intendant Daniel Ris' Vertrag nicht verlängert wird.

Die Neue Bühne Senftenberg beginnt ihre Spielzeit 2025/2026, während Intendant Daniel Ris' Vertrag nicht verlängert wird.
Die Neue Bühne Senftenberg beginnt ihre Spielzeit 2025/2026, während Intendant Daniel Ris' Vertrag nicht verlängert wird.

Kräftiger Wind in Senftenberg: Intendant Ris geht, Theater vor Fragen!

In Senftenberg beginnt heute Abend die neue Spielzeit an der Neuen Bühne, doch es liegt ein Schatten über der Veranstaltung. Der Vertrag von Intendant Daniel Ris wird nicht über das Jahr 2027 hinaus verlängert. Dies hat der Zweckverband, der die Trägerschaft für das Theater trägt, entschieden und dabei die fehlenden Kompetenzen des Intendanten ins Spiel gebracht. Ein Schritt, der nicht nur Ris überrascht hat.

Daniel Ris, der seit 2022 die Leitung des Senftenberger Theaters innehat, hat die Bühne im Laufe seiner Amtszeit mit innovativen Aktionen und einem breiten Programm belebt. Unter seiner Ägide stiegen die Zuschauerzahlen sprunghaft an: Von 4.600 Ticketverkäufen in der Spielzeit 2018/2019 kletterten sie auf über 12.190 in der aktuellen Saison. Die Senftenberger schätzen die Arbeit von Ris, der auch Verbandsvorsteher ist und sich für Themen wie Diversität und soziale Gerechtigkeit stark gemacht hat. Zu den bemerkenswerten Aktionen zählen die Teilnahme am Christopher Street Day in Cottbus sowie Demos gegen Rechts auf dem Senftenberger Markt, und sogar Diversity-Workshops zur Spielzeiteröffnung wurden durchgeführt.

Spannungen und Unsicherheiten

Trotz dieser Erfolge war die Zusammenarbeit zwischen Ris und den Trägern, dem Landkreis Oberspreewald-Lausitz und der Stadt Senftenberg, laut Berichten angespannt. In einer Erklärung vom 4. August 2025 wurde festgestellt, dass Ris offenbar den Anforderungen, die an seine Position gestellt werden, nicht gerecht wird. Einige von Fehlentscheidungen betroffene Förderverfahren könnten zu einem drohenden Schaden von 250.000 Euro führen. Dies hat die Trägerschaft veranlasst, regelmäßig zentrale Aufgaben zu übernehmen, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.

Hinzu kommt, dass die Unsicherheit bezüglich Ris‘ Nachfolge die künstlerischen Mitarbeiter stark belastet. Mit der bevorstehenden Entscheidung, einen neuen Intendanten zu finden, muss Ris bis Ende August 2027 seinem Team einen konstruktiven Übergang ermöglichen, wie er in einer Pressemitteilung betont.

Reaktionen auf die Entscheidung

Die Gründe für die Nichtverlängerung von Ris’ Vertrag bleiben weitgehend im Dunkeln. Weder Landrat Siegurd Heinze noch Bürgermeister Andreas Pfeiffer haben sich öffentlich zu dem Thema geäußert. Kulturministerin Manja Schüle, die nicht in die Entscheidung involviert war, bedauert ebenfalls die unverhoffte Wendung. Die fehlende Klarheit schafft zusätzlich Verwirrung und Enttäuschung, sowohl bei Ris als auch bei den Mitarbeiter:innen des Theaters.

Der bevorstehende Abend, an dem die neue Spielzeit gefeiert wird, könnte also sowohl ein Fest des Theaters als auch ein bitterer Abschied für einen visionären Intendanten sein. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiter entwickeln wird und welche Richtung das Theater unter neuer Leitung einschlagen wird.

Für weitere Informationen zu den Entwicklungen berichtet rbb24 unter anderem über diesen Fall, während auch nachtkritik.de die Hintergründe aufbereitet.