Gesundheitsministerin Müller: Polikliniken sollen Ärztemangel bekämpfen!
Gesundheitsministerin Britta Müller plant Polikliniken zur Bekämpfung des Ärztemangels in Oberspreewald-Lausitz und Brandenburg.

Gesundheitsministerin Müller: Polikliniken sollen Ärztemangel bekämpfen!
In Brandenburg sind die gesundheitlichen Herausforderungen groß, und die Gesundheitsministerin Britta Müller (BSW) hat kürzlich Wege aufgezeigt, wie sich der Ärztemangel aktiv bekämpfen lässt. Ein zentraler Punkt ihrer Strategie ist die Schaffung von Polikliniken, die als zentrale Anlaufstellen fungieren sollen. Damit will sie die medizinische Versorgung, insbesondere in ländlichen Gebieten, verbessern. „Da geht’s um mehr als nur um ein paar neue Arztstellen,“ erklärt Müller. Aktuell gibt es 320 unbesetzte Hausarztsitze in der Region, was nicht nur für die betroffenen Gemeinden problematisch ist, sondern auch für die Patienten, die oftmals lange auf Facharzttermine warten müssen – teilweise bis zu einem Jahr.
Die Lage ist von Ortsunterschieden geprägt. Während in Städten wie Potsdam, Teltow und Bad Belzig ein Überangebot an Hausärzten herrscht, leiden ländliche Gemeinden wie Jüterbog, Rathenow, Schönefeld, Wildau und Schwedt/Oder unter einem Mangel an medizinischen Fachkräften. Besonders kritisch zeigt sich der Mangel an Fachärzten in verschiedenen Regionen. So fehlt es an Hals-Nasen-Ohrenärzten in der Prignitz, Elbe-Elster und Oberspreewald-Lausitz sowie an Dermatologen in Märkisch-Oderland, Oberspreewald-Lausitz und Prignitz.
Die Funktion der Polikliniken
Wie die Gesundheitsministerin betont, sollen die geplanten Polikliniken nicht nur als einfache Arztpraxen fungieren. „Polikliniken de luxe“ sind als multifunktionale Einrichtungen geplant, die verschiedene Fachdisziplinen an einem Standort bündeln. Das ermöglicht kürzere Wege für die Patienten und eine bessere Koordination der Behandlungsabläufe. Neben Beratung und Diagnosestellung werden auch kleine chirurgische Eingriffe und diagnostische Verfahren angeboten.
Ein konkretes Beispiel für die Herausforderungen ist die Schließung des Krankenhauses in Wittstock/Dosse, welche für den 1. Januar 2027 vorgesehen ist. Die dortigen Abteilungen für Kardiologie und Gastroenterologie werden nach Pritzwalk verlagert. Dies wirft Fragen zur zukünftigen medizinischen Versorgung auf, über die bereits diskutiert wird.
Die Krankenhausreform und ihre Bedeutung
Parallel dazu ist die Umsetzung der Krankenhausreform im Gange. Die Initiative zielt darauf ab, bedarfsgerechte Versorgungsleistungen zu schaffen und das Vertrauen der Bürger in das Gesundheitssystem zu stärken. Wie auf der Webseite des Ministeriums zu lesen ist, sollen Veränderungen transparent kommuniziert werden, um Ängste und Unsicherheiten abzubauen. Alle Akteure der Gesundheitsversorgung, von Krankenhausträgern und Krankenkassen bis zu Kommunen, werden in die Planungsprozesse einbezogen.
Umfangreiche Dialogforen und Regionalkonferenzen wurden bereits durchgeführt, wobei die zuletzt im Herbst 2023 stattfanden. Danach wird es im Jahr 2024 weitere Foren geben, die sich mit den ambulanten und stationären Kapazitäten sowie der Versorgungsstruktur beschäftigen. Ziel ist es, die Bürger von Anfang an zu informieren und alle Planungen offen zu halten. Der Planaufstellungsprozess ist dabei ein wichtiger Bestandteil, der von verschiedenen Konferenzen begleitet wird, darunter das Brandenburgische Krankenhausentwicklungsgesetz, das die Mitwirkung verschiedener Konferenzen an der Schulung der Krankenhausplanung beschreibt.
Brandenburg steht vor einer entscheidenden Zeit in der Gesundheitsversorgung. Mit den Plänen zur Einrichtung von Polikliniken und der Reorganisation der vorhandenen Strukturen wird versucht, das Gesundheitswesen fit für die Zukunft zu machen. Während die Herausforderungen groß sind, könnten die neuen Ansätze und Reformen durchaus den entscheidenden Unterschied machen.