Kampf um Kliniken: Kreistag könnte entscheidende Reform kippen!

Kampf um Kliniken: Kreistag könnte entscheidende Reform kippen!
Finsterwalde, Deutschland - Im Landkreis Elbe-Elster wird die Krankenhausstruktur erneut auf den Prüfstand gestellt. Der Kreistag hatte bereits im April den Bau eines zentralen Klinikums beschlossen, doch am kommenden Montag steht ein neuer Antrag zur Diskussion, der diesen Beschluss kippen könnte. Dieser Antrag fordert die dauerhafte Erhaltung und den Ausbau aller drei bestehenden Klinikstandorte in Herzberg, Elsterwerda und Finsterwalde. Die Geschäftsführung, Chefärzte, Arbeitnehmervertretungen und die Gewerkschaft des Elbe-Elster Klinikums äußern sich besorgt über die möglichen Folgen und warnen vor einem Rückschritt in der Krankenhausplanung. Dies berichtet Niederlausitz Aktuell.
Klinikchef Michael Winkler reagiert überrascht auf den neuen Antrag und betont die Notwendigkeit eines Zentralklinikums, um den steigenden medizinischen Anforderungen gerecht zu werden. Die bisherigen Planungen sehen vor, eines der bestehenden Standorte in ein teilstationäres Gesundheitszentrum zu verwandeln, während der Neubau des Zentralklinikums in zentraler Lage, möglicherweise in Doberlug-Kirchhain, stattfinden soll. Die Finanzierung wird im Rahmen des Transformationsfonds der bundesweiten Krankenhausreform angestrebt. Laut rbb24 soll das neue 3+1-Modell den Anforderungen der Region besser gerecht werden und den Bewohnern eine Grundversorgung bieten.
Öffentliche Bedenken und Antworten
Die Sorge der Klinikleitung und der Mitarbeiter über den politischen Richtungswechsel ist deutlich. Ein Neubau könnte frühestens in acht Jahren fertiggestellt werden, was das Risiko birgt, dass die Strukturen an den bestehenden Standorten zerfallen, bevor die neuen Angebote bereitstehen. Der Transformationsfonds des Bundes, der zur Erhaltung bestehender Klinikstandorte gedacht ist, wird von der Klinikleitung nicht als geeignete Lösung angesehen. Die Kreisverwaltung empfiehlt, den neuen Antrag abzulehnen, da die Förderung mehrerer Klinikstandorte nicht mit den Vorgaben des Transformationsfonds übereinstimme.
Die Entscheidung über den neuen Antrag steht am 16. Juni an. Würde dieser angenommen, müsste der Beschluss vom April aufgehoben werden, was den Prozess unnötig verzögern könnte. In dieser angespannten Situation soll auch die Meinungen der Lokalbevölkerung nicht außer Acht gelassen werden. Die Brandenburger Landesregierung hat bereits angedeutet, an den Bund heranzutreten, um Überbrückungsgelder für Kliniken zu beantragen, um die finanziellen Engpässe zu überbrücken.
Zukunft der Gesundheitsversorgung in Brandenburg
Die Herausforderungen, vor denen die Gesundheitsversorgung steht, sind nicht unbedeutend. Veränderungen im Gesundheitswesen bringen Ängste und Unsicherheiten mit sich, die es zu adressieren gilt. Wie das Brandenburger Gesundheitsministerium betont, stehen die Schaffung bedarfsgerechter Lösungen und die Kommunikation über den Wandel im Vordergrund. Regionalkonferenzen und Dialogforen sollen dazu dienen, alle Akteure in die Planung einzuarbeiten und Transparenz zu schaffen.
Der Streit um die Krankenhausstruktur im Landkreis Elbe-Elster dauert mittlerweile fast zwei Jahre an. Die nächsten Schritte sind entscheidend, um eine nachhaltige und bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung zu gewährleisten. Der nächste Montag wird zeigen, in welche Richtung die Entscheidungsträger tendieren und ob der Beschluss von April noch eine Chance hat.
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Ort | Finsterwalde, Deutschland |
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