Alarmstufe Rot: Spree und Schwarze Elster kämpfen gegen drastische Dürre

Sinkende Abflüsse in Spree und Schwarzer Elster: Maßnahmen zur Niedrigwasserbewirtschaftung und Ursachenanalyse im Juni 2025.
Sinkende Abflüsse in Spree und Schwarzer Elster: Maßnahmen zur Niedrigwasserbewirtschaftung und Ursachenanalyse im Juni 2025. (Symbolbild/MB)

Alarmstufe Rot: Spree und Schwarze Elster kämpfen gegen drastische Dürre

Cottbus, Deutschland - Die Stadt Cottbus und die umliegenden Regionen stehen vor einer ernsten Herausforderung. In den Monaten von Februar bis Mai 2025 fiel der Niederschlag in der Region auf ein historisch niedriges Niveau, das seit den Jahren 1976 und 2003 nicht mehr gesehen wurde. Mehr als dreieinhalb Monate ohne ausreichend Regen haben dazu geführt, dass die Abflüsse in der Spree und der Schwarzen Elster dramatisch gesunken sind. Aber die Maßnahmen zur Bekämpfung der Situation sind bereits angelaufen: Die Abgaben der Talsperre Spremberg und des Speicherbeckens Niemtsch wurden erhöht, um diesen negativen Trend zu stabilisieren, wie cityreport.pnr24-online.de berichtet.

Die jüngsten Niederschlagswerte sind alarmierend: Bis Ende Mai 2025 wurden an der Station Cottbus lediglich 127 Millimeter Regen gemessen, was etwa 60% des normalen Niederschlags ausmacht. Besonders kritisch ist der Zeitraum von Februar bis Mai, in dem nur 44% des durchschnittlichen Regens fielen. Selbst im Vergleich zu den extremen Trockenjahren 2018 bis 2020 sowie 2022 kann der Niederschlag 2025 nicht mithalten. Trotz eines feuchteren Starts in den Juni konnten keine signifikanten Verbesserungen beobachtet werden, was die Gefahr eines Wassermangels in der Region weiter verschärft.

Maßnahmen zur Niedrigwasserbewirtschaftung

Um den negativen Auswirkungen der Dürre entgegenzuwirken, wurden kleinere Wasserentnahmen aus Nebengewässern reduziert. Ab dem 5. Juni 2025 werden die ersten Maßnahmen gemäß Stufe 1 des Niedrigwasserbewirtschaftungskonzeptes im Spreegebiet aktiv umgesetzt. Die Abflüsse im Einzugsgebiet der Spree und der Schwarzen Elster sind während der aktuellen Vegetationsperiode stark rückläufig, sodass der Mindestabfluss von 4,5 Kubikmetern pro Sekunde am Unterpegel Leibsch nun dauerhaft unterschritten wird.

Die Abflüsse am Pegel Biehlen, der seit der 15. Kalenderwoche mit Wasser aus dem Speicherbecken Niemtsch unterstützt wird, liegt aktuell bei 0,625 Kubikmetern pro Sekunde, was etwa 50% des mittleren Abflusses für den Monat Juni ausmacht. Auch die Stützung erfolgt durch die Grubenwasserreinigungsanlage Rainitza, die zusätzliche Wassermengen bereitstellt.

Anpassungsbedarf durch den Klimawandel

Ein besonderes Augenmerk gilt den klimatischen Veränderungen, die sich auf das Wasserangebot auswirken. Laut dem Umweltbundesamt zeigt die Klimaforschung, dass die Niederschlagsmengen sich zunehmend in die Wintermonate verschieben, während die Temperaturen ansteigen. Dies kann zu einem steigenden Konfliktpotenzial in der Wassernutzung führen, insbesondere wenn mehrere trockene Jahre aufeinanderfolgen. Ein aufgebrauchter Grundwasserspeicher könnte letztlich nicht mehr alle Wasserbedarfe decken, was eine enorme Herausforderung für die Region Brandenburg darstellt.

In diesem Kontext wurde das Projekt „Auswirkung des Klimawandels auf die Wasserverfügbarkeit / Anpassung an Trockenheit und Dürre in Deutschland“ (WADKlim) ins Leben gerufen. Diese Initiative wird gemeinsam vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sowie dem Umweltbundesamt durchgeführt und fokussiert sich auf die Auswirkungen von Trockenheit und Dürre auf den Wasserhaushalt sowie die Entwicklung von Handlungsempfehlungen für die Wasserbewirtschaftung. Eine kluge Strategie ist hier gefragt, um besser an die veränderten Bedingungen angepasst zu werden.

Bestimmte Ereignisse in der Vergangenheit, wie die niederschlagsarmen Jahre 2018 und 2019, haben bereits Handlungsbedarf aufgezeigt. Eine länderübergreifende Arbeitsgruppe, die Flussgebietsstrategie für Spree, Schwarze Elster und Lausitzer Neiße entwickelt, wurde unter Leitung des Landesamtes für Umwelt Brandenburg ins Leben gerufen, um die Herausforderungen zu bewältigen, so lfu.brandenburg.de.

Die Situation in Cottbus und Umgebung bleibt angespannt, und es wird eine enge Beobachtung der Wasserstände und Abflüsse erforderlich sein, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln, die den Wünschen der Landwirtschaft, der Bevölkerung und der Natur gerecht werden.

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OrtCottbus, Deutschland
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