Vermummte greifen buntes Fest in Bad Freienwalde brutal an!

Vermummte greifen buntes Fest in Bad Freienwalde brutal an!

Bad Freienwalde, Brandenburg, Deutschland - Es war ein prächtiger Sonntagmittag in Bad Freienwalde, doch die Freude eines Festes für Vielfalt wurde abrupt durch einen brutalen Angriff überschattet. Rund ein Dutzend Vermummte, ausgerüstet mit Holzstöcken und anderen Schlagwerkzeugen, stürmten auf die Feierlichkeiten der Initiative „Bad Freienwalde bleibt bunt“, die sich gegen Rechtsextremismus positionierte. Der Vorfall ereignete sich am 16. Juni 2025 und brachte nicht nur die Veranstaltungsteilnehmer, sondern auch die gesamte Gemeinde in Aufregung.

Mindestens zwei Personen, 47 und 54 Jahre alt, erlitten bei diesem Angriff Gesichtsverletzungen. Trotz einer prompten Reaktion der Sicherheitskräfte, die mit schwer bewaffneter Präsenz vor Ort waren, gelang es den Angreifern, sich vor dem Eintreffen der Polizei in alle Winde zu verstreuen. Die Ermittlungen wurden daraufhin vom Staatsschutz übernommen, da die Polizei wegen gefährlicher Körperverletzung und Verstößen gegen das Versammlungsgesetz ermittelt, wie Tagesspiegel berichtet.

Politische Reaktionen und aufkommender Unmut

Die Reaktionen auf den feigen Angriff ließen nicht lange auf sich warten. Brandenburgs Innenminister René Wilke verurteilte die Tat, bezeichnete sie als „Angriff auf das gesellschaftliche Zusammenleben“ und versprach, mit den Betroffenen zu sprechen. Auch die Amadeu Antonio Stiftung sprach eine eindringliche Warnung aus. Sie bezeichnete den Vorfall als rechtsextrem und mahnte zur erhöhten Wachsamkeit, insbesondere in Bezug auf zukünftige queere Veranstaltungen. Gleichzeitig ist den Beobachtern der LGBTQ+-Community nicht entgangen, dass rechtsextreme Gruppen zunehmend gegen Diversität mobilisieren.

Besorgniserregend ist die Tatsache, dass die rechtsextreme Szene, besonders in Brandenburg, in den letzten Jahren an Selbstbewusstsein gewonnen hat. Der Verfassungsschutzbericht 2023 nennt Bad Freienwalde einen Treffpunkt der rechten Szene, und politisch motivierte Angriffe auf vielfältige Veranstaltungen sind dabei keine Seltenheit. Letztes Jahr gab es bundesweit eine Zunahme an Störaktionen während des Pride Months und bei Christopher Street Days, wie die Verfassungsschutz in ihren Analysen festhält.

Ein Aufruf zur Solidarität

Mit einer Luther-ähnlichen Entschlossenheit erhebt sich auch die Politik gegen die Gewalt: Politiker, wie Katrin Göring-Eckardt (Grüne) und Erik Stohn (SPD), äußerten sich scharf und bezeichneten den Angriff als organisierte Gewalt, die nicht in unsere Gesellschaft gehört. Sogar AfD-Landesvorsitzender René Springer forderte eine lückenlose Aufklärung und verurteilte Gewalt aus allen politischen Lagern. Diese Stimmen sind ein Zeichen, dass die Gemeinschaft zusammensteht und dass Vielfalt in Bad Freienwalde nicht leichtfertig aufgegeben werden soll.

Die Menschen in Bad Freienwalde, einer Stadt mit ca. 12.000 Einwohnern, wo die AfD bei der Bundestagswahl 2025 über 40% der Stimmen erhielt, stehen vor wichtigen Herausforderungen. Doch Engagierte aus der zivilgesellschaftlichen Initiative „Wir packen’s an“ lassen sich nicht einschüchtern und ziehen weiterhin an einem Strang für ein buntes Bad Freienwalde.

Zusammengefasst verdeutlicht dieser Vorfall die wachsende Gefährdung der vielfältigen Gesellschaft und die Notwendigkeit, sich gegen rechte Agitation zu wehren, wie Tagesschau hervorhebt. Nur durch gemeinsames Handeln kann der Realität der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit entgegengewirkt werden.

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OrtBad Freienwalde, Brandenburg, Deutschland
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