Gesundheitsnotstand in Brandenburg: Kliniken kämpfen ums Überleben!

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Gesundheitsministerin Müller warnt vor Herausforderungen in Brandenburgs Kliniken. Der Gesundheitscampus in Seelow soll Lösungen bieten.

Gesundheitsministerin Müller warnt vor Herausforderungen in Brandenburgs Kliniken. Der Gesundheitscampus in Seelow soll Lösungen bieten.
Gesundheitsministerin Müller warnt vor Herausforderungen in Brandenburgs Kliniken. Der Gesundheitscampus in Seelow soll Lösungen bieten.

Gesundheitsnotstand in Brandenburg: Kliniken kämpfen ums Überleben!

Die Gesundheitsversorgung in Brandenburg steht vor großen Herausforderungen. Gesundheitsministerin Britta Müller (BSW) äußert gewichtige Bedenken zur Situation der Kliniken im Bundesland für das kommende Jahr. Besonders in ländlichen Gebieten, wo vier von fünf Krankenhäusern rote Zahlen schreiben, herrscht akute Gefahr. In Guben, Forst und Spremberg konnte zwar Schlimmeres abgewendet werden, doch die Zukunft sieht ungewiss aus. Ein zweistelliger Millionenbetrag steht in den Bilanzen vieler Einrichtungen, was die Lage der Kommunen zusätzlich belastet. Diese sind gezwungen, Zuschüsse an die kommunalen Träger zu leisten, etwa in Potsdam, Brandenburg an der Havel und Seelow, wo trotz der düsteren Zahlen auch neue Ansätze verfolgt werden. Müller fordert neue Konzepte zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit der Kliniken und betont, dass bis 2027 eine wirtschaftliche Stabilität erreicht werden muss, um die Gesundheitsversorgung aufrechtzuerhalten.

Mit der Krankenhausreform des Bundes, die Anfang 2025 in Kraft tritt, erhofft man sich ein Umdenken und neue Perspektiven. Das Ziel dieser Reform ist es, die Kosten zu senken und gleichzeitig die Qualität der Versorgung zu erhöhen. Insbesondere in ländlichen Regionen sollen erweiterte Ausnahmen gelten, um die kleinere Krankenhauslandschaft zu schützen. Hierzu berichtet Süddeutsche, dass das Land Änderungen an einem Sparpaket fordert, um die Kassenbeiträge zu stabilisieren.

Transparente Kommunikation und Bürgerbeteiligung

Einen weiteren wichtigen Aspekt legt das Gesundheitsministerium auf: die transparente Kommunikation über den Wandel in der Gesundheitsversorgung. Im Rahmen der Reform sind enge Beteiligungen aller Akteure der Gesundheitsversorgung geplant. Regionalkonferenzen und Dialogforen haben bereits stattgefunden, um gemeinsam bedarfsgerechte Lösungen zu entwickeln und das Vertrauen der Bürger zu fördern. Dabei sind die Reaktionen der Bürger, die durch die Veränderungen oft Ängste und Unsicherheiten verspüren, von großer Bedeutung. Die letzten Regionalkonferenzen fanden im Herbst 2023 statt, während die nächsten Schritte im Planaufstellungsprozess im März 2025 kommuniziert werden sollen, wie Brandenburg.de berichtet.

Spannende Entwicklungen sind auch in Seelow zu beobachten, wo ein „Gesundheitscampus“ entstehen soll. Geplant sind sowohl ambulante als auch stationäre Angebote, die den Bedürfnissen der Bevölkerung angepasst sind. Die kurzzeitige Pflege sowie ein ambulantes Operationszentrum werden hierbei eine zentrale Rolle spielen. In Forst dagegen besteht bereits eine innovative Telemedizin-Zusammenarbeit mit der Medizinischen Universität Lausitz in Cottbus, die neue Wege in der Patientenversorgung eröffnet.

Die Reform im Kontext

Die Krankenhausreform selbst ist Teil eines umfassenderen Reformpakets, das auch die Notfallversorgung neu ordnen soll, wie das Bundesgesundheitsministerium erklärt. Mit der Einführung integrierter Notfallzentren wird die schnelle Steuerung der Patienten in die richtige Behandlung angestrebt. Auch die Einrichtung von Krankenhaustransparenzgesetzen soll dafür sorgen, dass die Bevölkerung jederzeit über die Qualität und Leistungen der Kliniken informiert ist.

Ein heikles Thema bleibt jedoch der geplante Krankenhausabbau. In Wittstock/Dosse wird ein Krankenhaus aufgrund der Reform im Jahr 2027 geschlossen, obwohl es aktuell gut wirtschaftlich dasteht. Währenddessen bleibt die Rettungswache in Wittstock bestehen; Behandlungen werden in die Klinik Pritzwalk verlagert. Es zeigt sich, dass die kommenden Jahre durch viele Umstellungen geprägt sein werden und die Akteure in Brandenburg gefordert sind, neue Wege zu finden, um die Gesundheitsversorgung zukunftsfähig zu gestalten.