Angriff auf Bad Freienwalde ist bunt: Vermummte Täter verletzen Teilnehmer
In Bad Freienwalde wurde eine bunte Versammlung von vermummten Angreifern attackiert. Zwei Personen verletzt, Polizei ermittelt.

Angriff auf Bad Freienwalde ist bunt: Vermummte Täter verletzen Teilnehmer
Am Sonntagmittag in Bad Freienwalde kam es zu einem schockierenden Angriff auf Teilnehmer einer Versammlung unter dem Motto „Bad Freienwalde ist bunt“. Nur kurz vor dem offiziellen Beginn des Festes, das eine breite Unterstützung durch Parteien und Initiativen des grünen sowie linken Spektrums genießt, wurden die Anwesenden von einer Gruppe vermummter Angreifer überfallen. Wie die MAZ berichtet, hielten sich die Ausschreitungen in der Karl-Marx-Straße ab.
Bei dem Übergriff, an dem etwa 10 bis 15 Personen beteiligt waren, kamen Schlagwerkzeuge oder Holzstöcke zum Einsatz. Mindestens zwei Menschen erlitten leichte Verletzungen, benötigten jedoch keine medizinische Behandlung. Auch drei Mitglieder des Veranstaltungsteams wurden verletzt.
Polizeiliche Nachforschungen
Die Angreifer flohen in Richtung Kanalstraße, bevor die Polizei am Tatort eintraf. Trotz sofort eingeleiteter Fahndungsmaßnahmen konnten die Täter bisher nicht identifiziert werden. Die Polizei hat Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung sowie wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz eingeleitet. Zeugen werden gebeten, sich mit der örtlichen Polizeiinspektion in Verbindung zu setzen, um Hinweise zu den vermummten Angreifern zu geben.
Die brutalen Ereignisse ereigneten sich im Kontext einer breiteren Bewegung gegen rechtsextreme Tendenzen in Deutschland. Diese sind in letzter Zeit wieder verstärkt in den Fokus gerückt. So unterstützen landesweit Initiativen und Parteien Veranstaltungen gegen Rechts, um ein Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung zu setzen. Dies zeigt sich auch bei Demonstrationen, wie zuletzt in über 60 Städten, wo sich Tausende für eine bunte und diverse Gesellschaft einsetzten, wie Tagesschau berichtet.
Reaktionen in der Politik
Der Vorfall wurde auch von Brandenburgs Innenminister René Wilke verurteilt, der das Recht auf Versammlungen und Demonstrationen als essenzielles Gut betont. Am Nachmittag plante er, persönlich mit Betroffenen und der Polizei vor Ort zu sprechen, um die Situation zu klären und den Schutz der Versammlung sicherzustellen.
Neben den körperlichen Angriffen kam es im Vorfeld des Festes auch zu einem Anschlag auf die Öffentlichkeitsarbeit der Veranstaltung: Etwa 40 Plakate wurden abgerissen und gestohlen. Diese repressive Aktion lässt auf eine stark polarisierten Stimmung innerhalb der Region schließen, die durch solche Übergriffe noch einmal verstärkt wird.
Das Fest, das interkulturelle Beiträge, internationales Essen, ein Kinderprogramm und Livemusik bieten sollte, steht weiterhin unter dem Schutz der Polizei. Dieses Engagement ist nicht nur eine Antwort auf den Übergriff, sondern auch ein wichtiges Zeichen für Solidarität und Toleranz in Bad Freienwalde.