Wärmebilddrohnen retten Rehkitze: Uckermark zeigt Tierschutz-vorbild!

Jäger in der Uckermark retten Rehkitze mit Wärmebilddrohnen vor dem Mähtod. Fördermaßnahmen und Erfolge 2025 im Fokus.
Jäger in der Uckermark retten Rehkitze mit Wärmebilddrohnen vor dem Mähtod. Fördermaßnahmen und Erfolge 2025 im Fokus. (Symbolbild/MB)

Wärmebilddrohnen retten Rehkitze: Uckermark zeigt Tierschutz-vorbild!

Uckermark, Deutschland - In der malerischen Uckermark wird derzeit ein tiefes Verständnis für die Jagd und den Tierschutz praktiziert. Jäger, Landwirte und engagierte freiwillige Helfer setzen moderne Technik ein, um Rehkitze vor dem grausamen Mähtod zu retten. Die Initiative, die im Jahr 2024 ins Leben gerufen wurde und vom Kreisjagdverband Prenzlau getragen wird, zeigt, wie sinnvoll Tradition und Innovation Hand in Hand gehen können. Die Gruppe verwendet eine Wärmebilddrohne, die für rund 6.000 Euro angeschafft wurde, um das Aufspüren der schüchternen Rehkitze zu erleichtern, die sich oft in hohen Gräsern verstecken und bei Gefahr reglos verharren.

Ein besonderes Highlight der Initiative ist der Landwirt Heino Tietje, der durch eine großzügige Spende von 2.450 Euro einen wesentlichen Teil des Eigenanteils zur Anschaffung der Drohne übernahm. Die Drohne erlaubt es, die Kitze rechtzeitig zu entdecken, bevor die Mähmaschinen anrücken. Jürgen Schirmer, ein Vorstandsmitglied, hebt hervor, dass es eine gesetzliche Verpflichtung für Landwirte gibt, Wiesen vor der Mahd abzusuchen, um sicherzustellen, dass keine Wildtiere in Gefahr geraten. Diese verantwortungsvolle Haltung zeigt, dass Jagd mehr bedeutet, als nur Wildtiere zu regulieren; es handelt sich um einen integralen Bestandteil des Ökosystems.

Die Herausforderungen und Erfolge

Für die Gruppe war der Start allerdings nicht ohne Hürden. Zu Beginn der Einsätze gab es Kommunikationsprobleme, und die kleine Bildschirmtechnik der Drohne stellte eine Herausforderung dar. Doch mit Unterstützung der Firma Enertrag, die ein Upgrade für die Kommunikationstechnik spendete, konnte der Betrieb verbessert werden. Dirk Vahle, der als bester Drohnenführer gilt, zeigte sich stolz über die Erfolge, die es der Initiative bereits ermöglicht haben, rund 30 Rehkitze vor dem Mähtod zu retten. Diese Erfolge belegen, wie wichtig es ist, innovative Lösungen für alte Probleme zu finden.

Die Anwendung von Drohnen zur Rehkitzrettung ist jedoch nicht nur in der Uckermark ein Thema. Das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) fördert landesweit solche Technologien, um die Tierschutzmaßnahmen zu stärken. Für 2025 wurden erneut Fördermittel in Höhe von 2,5 Millionen Euro bereitgestellt, um die Anschaffung von Drohnen mit Wärmebildkameras zu unterstützen. Anträge mussten bis zum 17. Juni 2025 eingereicht werden, um Einsätze in dieser wichtigen Arbeit zu ermöglichen.

Ein Schritt in die Zukunft

Die Tatsache, dass Rehkitze besonders in Gefahr sind, zeigt, wie relevant diese Technologie ist. Jährlich verletzen oder töten Mähmaschinen tausende dieser Tiere. Die Drohnentechnologie könnte dazu beitragen, diesen Schwund zu reduzieren und dafür zu sorgen, dass mehr Tiere unversehrt bleiben. Noch ist der Einsatz von Wärmebilddrohnen in Deutschland nicht alltäglich, viele Jäger und Vereine könnten von dieser Entwicklung profitieren, sollten die finanziellen Mittel und das Wissen in der Handhabung vorhanden sein.

Gerhard Philipp, ein 74-jähriger Rentner und erfahrener Jäger, betont die Vorteile der Wärmebildtechnik besonders zu kühleren Zeiten, wo die Drohnen verschiedenen natürlichen Witterungseinflüssen besser trotzen können. Dies zeigt, dass die Kombination aus rechtlicher Verantwortung und modernster Technik nicht nur für die Wildtiere Vorteile mit sich bringt, sondern auch den Jägern und Landwirten ein gutes Händchen bei der harmonischen Koexistenz mit der Natur ermöglicht.

Der Einsatz von Drohnen markiert also einen entscheidenden Schritt in die Zukunft des Tierschutzes und der Jagd, bei dem das Alte und das Neue geschickt miteinander verknüpft werden. Wenn dies beibehalten wird, könnte sich die Beziehung zwischen Mensch und Natur in der Uckermark und darüber hinaus entscheidend verbessern. Bleiben wir also gespannt, wie sich diese Entwicklungen weiter entfalten und ob das einen Einfluss auf die gesamte Region haben wird.

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OrtUckermark, Deutschland
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