Breitband für Uckermark: Gemeinden kämpfen mit unerwarteten Kosten!

Breitbandausbau in der Uckermark erfolgreich abgeschlossen. Herausforderungen und finanzielle Belastungen für Gemeinden bleiben.
Breitbandausbau in der Uckermark erfolgreich abgeschlossen. Herausforderungen und finanzielle Belastungen für Gemeinden bleiben. (Symbolbild/MB)

Breitband für Uckermark: Gemeinden kämpfen mit unerwarteten Kosten!

Uckermark, Deutschland - In der Uckermark gibt es Grund zur Freude, denn der flächendeckende Breitbandausbau ist nun offiziell abgeschlossen. Über 10.000 Haushalte in 33 Gemeinden profitieren von der Anbindung an das Highspeed-Internet. Dennoch ist die Entscheidung nicht ohne Herausforderungen und finanzielle Belastungen für die Gemeinden geblieben. Der Landkreis betrachtet sich als Vorreiter, nachdem die sogenannten weißen Flecken im Breitbandnetz weitgehend beseitigt wurden. Wie Nordkurier berichtet, sind die versprochenen Glasfaseranschlüsse bis ins Haus jedoch nicht ohne Probleme.

Bürgermeister Peter Gerhardt aus Uckerfelde sieht sich mit unvorhergesehenen Kosten konfrontiert, die bis zu 20.000 Euro für die Verkabelung in zwei Wohnblöcken betragen können. Diese Ausgaben sind im kommunalen Haushalt nicht eingeplant und stellen die Gemeinde damit vor eine echte Zwickmühle. Die Stadtwerke Schwedt bestätigen, dass das bestehende Förderprogramm lediglich den Hausanschluss abdeckt und nicht die oft komplizierte Verkabelung innerhalb der Gebäude. Das führt vor allem in Mehrfamilienhäusern zu hohen Kosten, die die kommunalen Wohnbesitzer nicht selbst tragen können.

Die finanzielle Belastung der Kommunen

Ein zusätzliches Problem stellt die Tatsache dar, dass es derzeit keine Fördermittel für die Innenverkabelung gibt. Wie die Stadtwerke Schwedt mitteilen, bieten sie gegen Gebühr Hilfe für die Verkabelung innerhalb der Gebäude an. Bürgermeister Gerhardt kritisiert diese Situation, da es die Kommunen belastet, während privatwirtschaftliche Anbieter von den Verbesserungen profitieren. „Es ist eine Herausforderung, die Ansprüche der Mieter mit den finanziellen Möglichkeiten der Gemeinden in Einklang zu bringen“, so Gerhardt.

Die Gemeinde Hohengüstow plant für 2026 Mittel zur Verfügung zu stellen, um die Verkabelung weiter voranzutreiben. Gerhardt betont, dass die Fertigstellung des Netzes zwar ein Meilenstein darstellt, jedoch nicht das Ende der Probleme bedeutet, da die letzte Verkabelung oft in den Hintergrund rückt.

Ein paar Zahlen und Fakten

Der Bund hat das Projekt im Rahmen einer Gesamtförderung von rund 82 Millionen Euro unterstützt, während das Land Brandenburg zusätzlich etwa 50 Millionen Euro für den Breitbandausbau bereitgestellt hat. Dies ist ein entscheidender Schritt in Richtung Gigabitgesellschaft. Der flächendeckende Ausbau ist nicht nur für die Lebenqualität der Bürger von Bedeutung, sondern auch für die Ansiedlung von Unternehmen und kreativen Köpfen in ländlichen Regionen. DSL via Kabel hebt die Wichtigkeit des Ausbaus hervor, um die Lebens- und Arbeitsqualität zu steigern.

Laut der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft ist der Breitbandausbau auch für die Zukunftsfähigkeit ländlicher Gebiete entscheidend. Der Weg zur digitalen Teilhabe ist jedoch gespickt mit Herausforderungen, besonders in Regionen mit geringer Bevölkerungsdichte, wo die Wirtschaftlichkeit und die langen Ausbauzeiten den Fortschritt erschweren.

Insgesamt bleibt die Uckermark auf einem guten Weg in die digitale Zukunft, doch die Gemeinden sind gefordert, um die anfallenden Kosten zu stemmen und die letzten Hürden zu überwinden. In diesem Zusammenhang wird der Ausbau von Gigabit-Netzen bis 2030 als bedeutendes Ziel betrachtet, um die Attraktivität ländlicher Regionen langfristig zu sichern.

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OrtUckermark, Deutschland
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