Ärztemangel in Perleberg: Kommunales Stipendium für junge Mediziner!

Ärztemangel in Perleberg: Kommunales Stipendium für junge Mediziner!
Perleberg, Deutschland - Die Diskussion um die medizinische Versorgung in ländlichen Regionen Brandenburgs nimmt Fahrt auf. Am 12. Juni 2025 hat die Linke-Fraktion in Perleberg ein kommunales Ärztestipendium vorgeschlagen, um der drohenden Ärztemangel-Problematik entgegenzuwirken. Das Stipendium soll jungen Medizinern finanzielle Unterstützung während ihres Studiums bieten, damit diese sich im Gegenzug verpflichten, nach ihrer Ausbildung in Perleberg zu praktizieren. Ziel ist es, insbesondere Allgemeinmediziner und Fachärzte an die Stadt zu binden und eine flächendeckende medizinische Versorgung in der Region zu sichern. Laut svz.de stellt die Linke-Fraktion zudem den Vorschlag, Gelder für das Stipendium im Haushalt 2026 einzuplanen und bis Ende Juni 2025 eine entsprechende Richtlinie auszuarbeiten.
Die Notwendigkeit eines Stipendiums
Die Warnungen vor einem Ärztemangel in der Prignitz sind nicht unbegründet: Über 40 Prozent der Hausärzte sind älter als 60 Jahre, und nur 4 Prozent der Medizinstudenten sehen sich in der Lage, im ländlichen Raum zu arbeiten. Dies spiegelt sich auch in den Erfahrungen anderer ländlicher Gebiete wider. In Sachsen kämpft man beispielsweise mit ähnlichen Herausforderungen. Im Altlandkreis Weißwasser fehlen bereits zehn Hausärzte, und in der Nachbargemeinde Krauschwitz wird ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) gegründet, um den Mangel abzumildern. Hier sollen im Juli bereits zwei Hausärzte starten, und eine kommunale Gesellschaft zur Betriebsführung des MVZ wird geplant, wie mdr.de berichtet.
Perspektiven für junge Mediziner
Fred Fischer von der Wählergruppe Perleberger Stadtwächter unterstreicht die Verbindung zwischen dem Stipendium und dem geplanten MVZ. Die Schaffung eines MVZ in Perleberg könnte eine attraktive Möglichkeit für junge Ärzte darstellen, im ländlichen Raum zu arbeiten, ohne sich um die finanziellen Hürden einer eigenen Praxis kümmern zu müssen. Dies wäre besonders für frisch ausgebildete Ärzte wichtig, die oft nicht in der Lage sind, eine eigene Praxis finanziell zu tragen. In der Regel würden Ärzte in einem MVZ als Angestellte arbeiten, was ihnen den bürokratischen Aufwand und das finanzielle Risiko abnimmt.
Herausforderungen in der ländlichen Gesundheitsversorgung
Die medizinische Versorgung im ländlichen Raum, einschließlich Brandenburgs, steht vor großen Herausforderungen. Weniger Ärzte pro Einwohner, lange Anfahrtswege zu medizinischen Einrichtungen und ein größerer Bedarf an spezialisierten Dienstleistungen sind nur einige der Probleme, die es zu bewältigen gilt. Laut den Analysen der bpb.de ist der Zugang zu Gesundheitsdiensten in ländlichen Regionen eingeschränkt, was besonders für ältere Menschen mit höherem Pflegebedarf ein großes Thema darstellt. Innovative Versorgungskonzepte, wie telemedizinische Lösungen oder die Kooperation zwischen verschiedenen Praxen, könnten helfen, diese Lücken zu schließen.
Bürgermeister Axel Schmidt äußert sich besorgt über die enge Frist zur Entwicklung der Richtlinie für das Stipendium und bezeichnet diese als irrational. Dennoch wird das Thema nun an die zuständigen Fachausschüsse weitergegeben, mit einer Sitzung im Finanzausschuss am 1. Juli. Die Chance auf eine verbesserte medizinische Versorgung in Perleberg könnte durch die Schaffung des Stipendiums und des MVZ erhöht werden, was den Grundstein für eine zukunftssichere Gesundheitsversorgung legt.
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Ort | Perleberg, Deutschland |
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