Steigende Gewalt gegen Queere: Rekordzahlen besorgen die Community!

Oranienburg erlebt zunehmende queerfeindliche Vorfälle; 2024 markierte einen besorgniserregenden Anstieg an Hasskriminalität.
Oranienburg erlebt zunehmende queerfeindliche Vorfälle; 2024 markierte einen besorgniserregenden Anstieg an Hasskriminalität. (Symbolbild/MB)

Steigende Gewalt gegen Queere: Rekordzahlen besorgen die Community!

Oranienburg, Deutschland - In den letzten Jahren ist es mit der Akzeptanz von queeren Menschen in Deutschland oft nicht zum Besten bestellt. Ein Blick auf die aktuellen Zahlen und Berichte zeigt, dass sich die Situation zunehmend zuspitzt. Die Zeit berichtet, dass 2024 mehr queerfeindliche Straftaten erfasst wurden als je zuvor, was die angespannte Lage noch einmal verdeutlicht.

Im vergangenen Jahr gab es bei vielen Christopher-Street-Day-Veranstaltungen, unter anderem in Bautzen und Oranienburg, gezielte Einschüchterungen und brutale Übergriffe. In Bautzen marschierten im Sommer mehrere Hundert Rechtsextreme gegen den lokalen CSD. Die Abschlussveranstaltung musste aus Sicherheitsgründen abgesagt werden, eine alarmierende Entwicklung für die queere Community. In Oranienburg wurde ein Teilnehmer nach einer CSD-Afterparty bewusstlos geschlagen, während in Leipzig queere Menschen auf ihrem Heimweg von Übergriffen berichteten.

Anstieg der Hasskriminalität

Die Berliner Polizei verzeichnete 2023 einen Rekord bei queerfeindlichen Hass-Straftaten. Im Vergleich zu 2022 stieg die Zahl der Taten um mehr als ein Viertel, was 690 registrierten Taten entspricht. Dies sind 148 Fälle mehr als im Vorjahr, und diese Tendenz zeichnet sich nicht nur in Berlin, sondern auch bundesweit ab. Der Tagesspiegel hebt hervor, dass in den letzten zehn Jahren die Zahl queerfeindlicher Taten massiv gestiegen ist – von nur 82 Taten im Jahr 2014.

Besonders besorgniserregend sind die 148 queerfeindlichen Gewalttaten, die im Jahr 2023 registriert wurden, ein leichter Anstieg im Vergleich zu 165 im Jahr 2022. Knapp 80% der Straftaten konnten politisch nicht klar eingeordnet werden. Die Polizei führt die steigende Anzeigebereitschaft auf intensivierte Präventionsarbeiten zurück. Dennoch bleibt unklar, wie viele Fälle in der Dunkelziffer verborgen bleiben, da viele Betroffene aus Angst vor weiteren Übergriffen oder Misstrauen gegenüber den Behörden keine Anzeigen erstatten.

Politische Rhetorik und ihre Folgen

Eine traurige Begleiterscheinung dieser Zunahme an Aggression und Diskriminierung ist die lauter werdende queerfeindliche Rhetorik auf politischer Ebene. Immer wieder wird versucht, queerpolitische Errungenschaften zurückzudrängen. So beantragte die AfD im November 2024 im Bundestag die Abschaffung des Amtes des Queer-Beauftragten und bezeichnete dieses als Ausdruck einer „Gender-Ideologie“. Auch von der CDU/CSU kommen Forderungen, geschlechtergerechte Sprache zu verbieten und das Selbstbestimmungsgesetz zurückzunehmen.

Es ist klar, dass hier noch viel mehr Aufklärung und gesellschaftlicher Druck notwendig sind, um die Akzeptanz von queeren Menschen in Deutschland nachhaltig zu fördern. Beratungsstellen wie der Lesben- und Schwulenverband melden einen deutlichen Anstieg der übermittelten Fälle und das Unbehagen wächst in der Community. Die Herausforderungen sind groß, und das Bewusstsein für die Rechte und Bedürfnisse queerer Menschen muss dringend weiter gestärkt werden.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die queere Community in Deutschland großen Herausforderungen gegenübersteht, sowohl in der Gesellschaft als auch durch politische Entwicklungen. Nur ein gemeinsames, tatkräftiges Engagement all derjenigen, die für Akzeptanz und Respekt stehen, kann einen Wandel herbeiführen und dazu beitragen, dass alle Menschen, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität, in Sicherheit leben können.

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OrtOranienburg, Deutschland
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