Atommüll-Endlager: Nur noch ein Viertel Deutschlands kommt in Frage!

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In Wittstock/Dosse wird ein Standort für Deutschlands Atommülllager gesucht. Diese hochradioaktiven Abfälle müssen sicher gelagert werden.

In Wittstock/Dosse wird ein Standort für Deutschlands Atommülllager gesucht. Diese hochradioaktiven Abfälle müssen sicher gelagert werden.
In Wittstock/Dosse wird ein Standort für Deutschlands Atommülllager gesucht. Diese hochradioaktiven Abfälle müssen sicher gelagert werden.

Atommüll-Endlager: Nur noch ein Viertel Deutschlands kommt in Frage!

Die Suche nach einem geeigneten Standort für die Lagerung von Atommüll in Deutschland wird immer konkreter. Laut aktuellen Informationen der rbb24 muss für insgesamt 27.000 Kubikmeter hochradioaktiver Abfall ein passender Ort gefunden werden. In einem neuen Zwischenbericht hat die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) wichtige Fortschritte bei der Standortsuche dokumentiert. Dabei hat sich die Anzahl möglicher Standorte drastisch reduziert: Nur noch ein Viertel der Fläche Deutschlands kommt in Frage. Zuvor lag dieser Anteil bei rund 50 Prozent.

Besonders die westlichen Gebiete in Brandenburg, insbesondere südlich von Potsdam und um Neuruppin, Wittenberge, Wittstock/Dosse sowie Rathenow, haben weiterhin das Potenzial für eine Endlagerung. Teile des Brandenburger Südens gelten allerdings bereits als „ungeeignet“. Der Rest der Landesfläche in Brandenburg wurde bereits 2020 ausgeschlossen.

Fortschritte und Herausforderungen bei der Standortsuche

In Berlin konzentriert man sich ebenfalls auf spezifische Flächen, die lediglich am südlichen Stadtrand und im Nordwesten geprüft werden. Die Sicherheitsuntersuchungen der BGE sind zur geologischen Eignung der Standorte unerlässlich, um sicherzustellen, dass Atommüll auch langfristig sicher gelagert werden kann. Das BGE aktualisiert jährlich den Untersuchungsstand und veröffentlicht alle Informationen auf ihrer Website, wo Interessierte auch direkt per Postleitzahlsuche potenzielle Endlagerregionen überprüfen können.

Die nächste große Hürde ist der Vorschlag von möglichen Standorten für die oberirdische Erkundung, der bis Ende 2027 erfolgen soll. Dieses Vorhaben dann wird vom Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) geprüft, bevor der Gesetzgeber die finale Entscheidung trifft. Ein Endlager soll idealerweise bis 2050 in Betrieb gehen und die Sicherheit für eine Million Jahre gewährleisten.

Rundblick über Deutschland

In ganz Deutschland stehen die erforderlichen Bedingungen für die zukünftige Lagerung von worauf 27.000 Kubikmetern Atommüll hinweisen, wobei die meisten geeigneten Regionen in Norddeutschland liegen. Die BGE hat kürzlich einige Gebiete als ungeeignet eingestuft, darunter Teile Niedersachsens und Gebiete unter der Nordsee. In Rheinland-Pfalz sind derzeit keine möglichen Standorte mehr vorhanden.

Aktuell lagert der deutsche Atommüll in 16 oberirdischen Zwischenlagern, wo die Genehmigungen bald ablaufen. Vor allem in Niedersachsen, wo auch Gorleben als bekannter Standort zu finden ist, herrscht dabei eine angespannte Lage. Die Suche nach einem Endlager wird als kompliziert eingeschätzt; es gibt Bedenken bezüglich möglicher Verzögerungen, da Experten prognostizieren, dass der beste Fall einen Standort erst 2074 finden könnte. Die BGE will bis 2026 weitere Regionen in ihrer Bewertungsphase durchleuchten und bietet detaillierte Karten der untersuchten Regionen im Internet an, um den Fortschritt zu dokumentieren.

Für die Bevölkerung bleibt die Thematik brisant, denn was mit dem Atommüll passiert, hat Auswirkungen auf weit mehr als nur die unmittelbaren Standorte. Die Diskussion darüber, wie und wo die nächsten Schritte bei der Atommülllagerung gegangen werden sollten, bleibt spannend.