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Sanitäter in Frankfurt: Nach Fahrrad-Angriff jetzt im Krankenhaus!

Am vergangenen Samstagabend kam es in Frankfurt zu einem Vorfall, der einmal mehr die Problematik der Gewalt gegen Einsatzkräfte ins Rampenlicht rückt. Ein Sanitäter wurde während seines Einsatzes auf der Eschersheimer Landstraße von einem verärgerten Fahrradfahrer angegriffen. Der Vorfall ereignete sich, als der Rettungswagen auf einem breiten Fahrradweg stand, um dringend benötigte medizinische Hilfe zu leisten. Der Radfahrer reagierte auf das Haltzeichen des Rettungswagens mit einem körperlichen Angriff, in dessen Verlauf er den Sanitäter schlug und trat.

Ein Kollege des betroffenen Sanitäters warnt, dass solche Aggressionen in seinem Berufsfeld nicht hinnehmbar sind und äußert, dass er persönlich eine solch brutale Erfahrung bisher nicht gemacht hatte. Der verletzte Sanitäter wurde aufgrund der körperlichen Angriffe in ein Krankenhaus gebracht und ist bis auf weiteres dienstunfähig. Laut Berichten von ffh.de handelt es sich nicht um einen Einzelfall, sondern um ein zunehmend besorgniserregendes Muster von Gewalt gegen Rettungskräfte.

Studienlage zu Gewalt gegen Einsatzkräfte

Ein Licht auf die Dimension des Problems wirft eine vom Verein „HELFER sind TABU“ initiierte Studie, die auch die Schwere und Häufigkeit von Gewaltvorfällen detailliert analysiert. In einem Zeitraum von 2019 bis 2022 wurden insgesamt 76 Vorfälle bei über 360.000 Rettungseinsätzen in der Region Rheinhessen registriert. Die ermittelten Vorfälle umfassen 32 Beleidigungen sowie 12 vollendete und 19 versuchte Körperverletzungen. Dennoch stellte der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling fest, dass solche Angriffe gegen Einsatzkräfte keineswegs ein allgemeines Phänomen sind, sondern vergleichsweise selten vorkommen. In seiner Analyse weist Ebling zudem darauf hin, dass die Gewaltvorfälle im Rettungsdienstbereich Rheinhessen unter dem Landesdurchschnitt liegen, wo pro Jahr etwa 18.525 Fälle gemeldet werden.

Die Studie hebt hervor, dass die gesellschaftliche Wertschätzung der Einsatzkräfte eine zentrale Rolle spielt. Die Ergebnisse wurden unter Anwesenheit wichtiger Akteure präsentiert und wurden finanziell von der ADAC Stiftung unterstützt. Dr. Stefan Cludius, erster Vorsitzender des Vereins und auch ein wichtiger Akteur in der Gewaltprävention, betont die Notwendigkeit solcher Zahlen für effektive Gewaltpräventionstrainings.

Übergreifende Trends in der Gewaltprävention

Ein weiterer Blick auf die Problematik liefert die Umfrage des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), die 2023 durchgeführt wurde. Die Ergebnisse zeigen alarmierend, dass mehr als 50% der Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr angaben, innerhalb der letzten zwei Jahre körperlich oder verbal angegriffen worden zu sein. Bei Werkfeuerwehrmitgliedern liegt der Anteil von Aggressionen sogar ebenfalls über 50%, während 75% der Berufsfeuerwehrmitglieder ähnliche Erfahrungen gemacht haben.

Die Umfrage, an der über 7.500 Personen teilnahmen, konzentrierte sich nicht nur auf körperliche Angriffe, sondern auch auf die Beschimpfungen und Beleidigungen, die mehr als 90% der Befragten berichten. Die Gewalt gegen Feuerwehrleute ereignet sich besonders häufig im Straßenverkehr. Besonders besorgniserregend ist, dass zwei Drittel der Vorfälle nicht gemeldet werden, da viele Betroffene keine Hoffnung auf eine erfolgreiche Verfolgung haben. Dieses Problem wird durch die Erkenntnis verstärkt, dass Angriffe oft von Einzelpersonen unter Alkohol- oder Drogeneinfluss ausgeführt werden.

Die Präventionskampagne #GewaltAngehen von DGUV und den Unfallkassen zielt darauf ab, ein gewaltfreies gesellschaftliches Klima zu fördern und der Gewalt gegen Einsatzkräfte entgegenzuwirken. DFV-Präsident Karl-Heinz Banse fordert zudem eine konsequente Verfolgung von Gewalt gegen Feuerwehrkräfte durch Polizei und Justiz.

Die Notwendigkeit zur Verbesserung der Situation für Einsatzkräfte bleibt weiterhin evident. Mit den genannten Studien und Kampagnen wird versucht, das Bewusstsein in der Gesellschaft zu schärfen und wirksame Präventionsmaßnahmen zu implementieren, um das Arbeitsumfeld für jene, die im Dienste der Öffentlichkeit stehen, zu sichern.

Weitere Informationen zu den Studien und Umfragen erhalten Sie auf den Webseiten von drk-rhein-nahe.de und dguv.de.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
ffh.de
Weitere Infos
drk-rhein-nahe.de
Mehr dazu
dguv.de

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