
In Deutschland breitet sich eine geheimnisvolle Krankheit bei Katzen aus, die insbesondere das Tierheim Butzbach nahe Frankfurt am Main stark betrifft. Bereits am 21. Dezember 2024 berichtete das Tierheim über die besorgniserregende Situation auf Instagram. Die genauen Ursachen der Erkrankung sind derzeit unklar, und Fachleute forschen in mehrere Richtungen. Besonders alarmierend sind die Symptome, die Katzenbesitzer beachten sollten, darunter eine sinkende Aktivität und Appetitlosigkeit sowie Fressunlust und plötzliche Todesfälle.
Die Symptome können von nur wenigen Stunden bis hin zu mehreren Wochen andauern. Zu den weiteren Anzeichen zählen Fieber, Nickhautvorfall, was auf Schwäche hindeutet, und in einigen Fällen neurologische Symptome. Die Situation im Tierheim ist angespannt, da hohe Tierarztkosten und die emotionale Belastung der Verantwortlichen ansteigen. Trotz strenger Quarantänemaßnahmen und erhöhten Hygienestandards konnte die Ausbreitung der Krankheit bisher nicht eindämmt werden.
Verdacht auf Feline Infektiöse Peritonitis (FIP)
Experten vermuten, dass eine mutierte Form des felinen Coronavirus (FCoV) die zugrunde liegende Ursache der Erkrankung sein könnte. Diese Mutation kann zur tödlichen Feline Infektiösen Peritonitis (FIP) führen, einer häufigen infektiösen Todesursache bei Katzen. FIP tritt in zwei Formen auf: der feuchten (effusiven) Form und der trockenen Form. Besonders gefährdet sind Katzen zwischen sechs Monaten und zwei Jahren, und auch ältere Katzen ab 14 Jahren sind stark betroffen.
Das felinen Coronavirus ist zwar ansteckend, jedoch spielt die direkte Übertragung von Katze zu Katze eine untergeordnete Rolle. Statistiken zeigen, dass 50 bis 90 Prozent der Katzen Antikörper gegen FCoV haben, aber weniger als fünf Prozent der infizierten Katzen entwickeln tatsächlich FIP. Zu den Symptomen der Erkrankung gehören Fieber, Appetitmangel, Müdigkeit und Atembeschwerden. Während die feuchte Form oft mit Flüssigkeitsansammlungen im Bauch einhergeht, können bei der trockenen Form entzündliche Prozesse in den inneren Organen auftreten.
Diagnose und Behandlung
Die Diagnose von FIP gestaltet sich schwierig, da sie oft nicht sicher am lebenden Tier feststellbar ist. In Deutschland gibt es bisher keine zugelassene Impfung gegen FIP, jedoch gibt es neue Forschungsergebnisse, die Hoffnung auf effektive Behandlungsmethoden geben. Aktuell finden verschiedene Studien zu antiviralen Wirkstoffen wie GS-441524 statt, die das Wachstum des Coronavirus hemmen könnten. Dieser Wirkstoff wird als vielversprechend angesehen, ist jedoch weder für Tiere noch für Menschen zugelassen.
Katzenbesitzer, deren Tiere betroffen sind, sehen sich häufig gezwungen, diesen Wirkstoff illegal auf dem Schwarzmarkt zu erwerben, da Tierärzte weder importieren noch verwenden dürfen. Diese illegal vertriebenen Substanzen werden nicht kontrolliert, und die Sicherheit ist oft ungewiss. Während unterstützende Therapien wie Flüssigkeitszufuhr und immununterdrückende Medikamente in Betracht gezogen werden, bleibt die Prognose für unbehandelte FIP-Katzen sehr schlecht, mit einer Sterberate von bis zu 95 Prozent.
Zusammenfassend bleibt die Situation für Katzen und ihre Besitzer in Deutschland angespannt. Die unklare Verbreitung der mysteriösen Krankheit erfordert dringende Forschung und Entwicklung von Behandlungsmöglichkeiten, um das Wohl der Tiere zu sichern und die betroffenen Tierheime zu unterstützen. Fachleute und Interessierte sind gefordert, die Notwendigkeit von Aufklärung und gemeinsamer Bemühungen in dieser kritischen Zeit zu betonen.