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Klimafreundliche Luftfahrt: Wasserstoffflugzeuge im Aufwind trotz Insolvenz!

Das Unternehmen Apus aus Strausberg, das sich seit drei Jahren mit der Entwicklung eines Wasserstoffflugzeugs beschäftigt, steht vor erheblichen Herausforderungen. Wie rbb24 berichtet, hat das Amtsgericht Frankfurt (Oder) ein vorläufiges Insolvenzverfahren über das Vermögen von Apus angeordnet. Dieser Schritt wurde von der Unternehmensführung selbst beantragt, um eine geordnete Fortführung oder Abwicklung des Unternehmens zu ermöglichen. Vor sechs Monaten stellte Apus die Modellreihe i-2 vor, die als das erste zertifizierbare Wasserstoffflugzeug ihrer Art weltweit gedacht ist.

Die ökonomischen Rahmenbedingungen für Apus haben sich jedoch als äußerst ungünstig erwiesen. Trotz der ambitionierten Ziele der europäischen Luftfahrt, klimaneutral bis 2050 zu werden, ist die wirtschaftliche Rentabilität einer emissionsfreien Luftfahrt noch nicht gegeben. Möglichkeiten zur ausschließlichen Fokussierung auf Wasserstoffflugzeuge erweisen sich als nicht finanzierbar. Zudem verzögert sich der Ausbau der notwendigen Wasserstoff-Infrastruktur erheblich, während die Preise für fossile Brennstoffe niedrig bleiben, was den Druck auf innovativere Alternativen erhöht.

Zukünftige Perspektiven für Apus

Um aus der aktuellen finanziellen Krise herauszukommen, plant Apus, sich neu auszurichten. Der Fokus soll auf Dienstleistungen und der Entwicklung von Komponenten wie Turbinen und Fahrwerken für andere Flugzeughersteller liegen. Trotz der Schwierigkeiten beabsichtigt Apus, im Mai einen Testflug des Wasserstoffflugzeugs durchzuführen, was als wichtiger Schritt für die weitere Entwicklung des Unternehmens gesehen wird.

Die Herausforderungen für Wasserstoff in der Luftfahrt sind nicht nur auf Apus beschränkt. Laut NZZ wird Wasserstoff in der Luftfahrt vorerst eine geringere Rolle spielen als ursprünglich gedacht. Die aktuelle Roadmap für 2050 zeigt, dass Wasserstoff lediglich 6% des Kraftstoffbedarfs im Jahr 2050 decken wird, während ursprünglich 20% prognostiziert waren. Die Inbetriebnahme wasserstoffbetriebener „Single-Aisle-Flugzeuge“ wird auf 2040 verschoben, weshalb Unternehmen wie Airbus ihren Zeitplan für Wasserstoffprojekte um bis zu zehn Jahre anpassen müssen.

Forschung und Entwicklung im Wasserstoffsektor

Um den Herausforderungen im Wasserstoffbereich zu begegnen, gibt es jedoch robuste Forschungsinitiativen. So wird Lufthansa Technik ein ausgemustertes Airbus A320 zu einem Reallabor für Wasserstoffantriebe umbauen, wie Aero International berichtet. Dieses Projekt, bekannt als „Hydrogen Aviation Lab“, verfolgt ambitionierte Ziele: Der Umbau umfasst den Einbau eines Flüssigwasserstofftanks sowie einer Brennstoffzelle und wird durch eine notwendige Wasserstoffinfrastruktur am Boden ergänzt. Das Flugzeug, das über 30 Jahre geflogen ist, wird zwar nicht fliegen, kann jedoch für Forschungszwecke am Flughafen eingesetzt werden.

Das Projekt zeigt, dass es trotz der Herausforderungen und Unsicherheiten im Hinblick auf Wasserstoff als Energieträger für die Luftfahrt Bestrebungen gibt, die Flugzeug- und Triebwerkstechnologien weiterzuentwickeln. Der Plan von Airbus, bis 2035 ein marktreifes Passagierflugzeug mit Wasserstoffantrieb auf den Markt zu bringen, verdeutlicht den langfristigen Fokus der Branche auf klima- und umweltfreundliche Antriebe.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
rbb24.de
Weitere Infos
nzz.ch
Mehr dazu
aerointernational.de

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