
Die Frankfurter Geographische Gesellschaft (FGG) feiert dieses Jahr ihren 189. Geburtstag. Gegründet am 9. Dezember 1836, zählt sie zu den ältesten geographischen Vereinen weltweit. Der Verein, der ursprünglich als „Geographischer Verein zu Frankfurt am Main“ ins Leben gerufen wurde, hat sich augenfällig der Verbreitung geographischen Wissens in der Gesellschaft verschrieben. Dieses Ziel verfolgt die FGG mit einem umfassenden Programm von Vorträgen, Exkursionen und Publikationen.
Bereits in den ersten hundert Jahren nach seiner Gründung erfreute sich die FGG wachsender Beliebtheit. Wissenschaftler und Forschungsreisende trugen mit ihren Vorträgen zur Attraktivität des Vereins bei. In der aktuellen Vortragsreihe, die von Oktober bis März läuft, stehen die „Geographien der Ungleichheit“ im Fokus. Prof. Jürgen Runge, der Präsident der FGG, hebt hervor, dass die Gesellschaft als Bindeglied zwischen Wissenschaft und Gesellschaft fungiert.
Vielfältige Angebote und Exkursionen
Ein zentrales Element der FGG sind die Exkursionen, die von April bis September stattfinden. Lena Grieger, die Generalsekretärin, betont, dass diese Ausflüge dazu beitragen, besondere Erlebnisse zu schaffen, während man sowohl die Umgebung als auch weiter entlegene Regionen erkundet. So können die Teilnehmer nicht nur ihr geographisches Wissen erweitern, sondern auch direkt mit der Natur und den Gegebenheiten vor Ort in Interaktion treten.
Die FGG hat auch enge Verbindungen zur Goethe-Universität, wo sie Workshops zur Nachwuchsförderung anbietet. Diese Initiativen sind Teil einer umfassenden Strategie, um das Interesse an geographischen Studien unter Studierenden zu wecken und sie auf ihre künftigen Karrieren vorzubereiten. Zudem stellt die FGG ein wichtiges Netzwerk dar, das Wissenschaftler und die interessierte Öffentlichkeit miteinander verbindet.
Publikationen und internationale Vernetzung
Die „Frankfurter Geographischen Hefte“, die seit 1927 erscheinen, fördern den fachlichen Austausch und sind eine wertvolle Ressource für Geografen. Die FGG pflegt zudem Kontakte zu anderen geographischen Gesellschaften weltweit und zu ihren ehemaligen Mitgliedern. Diese Vernetzung ist essenziell, um regionale und internationale geographische Perspektiven in die hiesige Diskussion einzubringen.
In der Tradition des bürgerlichen Engagements Frankfurts spiegelt die FGG die wissenschaftliche und kulturelle Geschichte der Stadt wider. Geschätzt wird der Verein nicht nur für seine Forschung, sondern auch für seinen Bildungsauftrag an interessierte Bürger. Es ist faszinierend, dass bekannte Entdecker wie Sven Hedin und Roald Amundsen bereits Vorträge gehalten haben, was die lange Tradition und das Ansehen der Gesellschaft verdeutlicht.
Mit einem reichen Erbe, das bis in die Anfänge der modernen Geographie zurückreicht, bleibt die Frankfurter Geographische Gesellschaft ein unverzichtbarer Akteur im Bereich der Geographie und eine Quelle des Wissens für die Frankfurter Stadtgesellschaft.