
Anastasia Kobekina, die talentierte Cellistin, ist ein bekanntes Gesicht auf den großen Bühnen der Welt und feierte im Alter von 30 Jahren bereits zahlreiche Erfolge. Jährlich gibt sie etwa 70 Konzerte, die ein breites Repertoire von barocken Kompositionen bis hin zu zeitgenössischen Stücken umfassen. Wie concerti.de berichtet, hebt sich Kobekina deutlich von anderen Nachwuchskünstlern ab und hat sich in der konkurrenzbetonten Musikbranche einen Namen gemacht.
Die lange Reise der Cellistin begann in ihrer Heimatstadt Jekaterinburg, Russland, wo sie 1994 geboren wurde. Beeinflusst von einer musikalischen Familie – ihre Mutter ist Pianistin und ihr Vater Komponist – begann sie bereits im Alter von vier Jahren, Cello zu spielen. Ihre Karriere nahm 2015 beim Hamburger Tonali-Wettbewerb Fahrt auf. Laut BR-Klassik wurde Kobekina durch die Doku-Serie „Jetzt oder nie“ begleitet, die ab dem 31. Januar 2025 in der ARD-Mediathek verfügbar ist.
Die Doku „Jetzt oder nie“
In dieser Doku wird Kobekinas Werdegang vom ersten Solo-Album bis zu ihrem bemerkenswerten Debüt bei den BBC Proms in London aufgezeigt. Ein Kamerateam begleitete sie über eineinhalb Jahre auf ihrem Weg. Ihr Debüt-Album mit dem Titel „Venice“ enthält Werke vom Renaissance-Zeitalter bis zur modernen Musik und schließt auch ein Stück des ukrainischen Komponisten Valentin Silvestrov ein. Kobekina hat am Moskauer Konservatorium studiert und ein Stipendium an der renommierten Kronberg Academy erhalten. Diese akademische Ausbildung hat ihre Fähigkeiten entscheidend gefördert.
Ein weiterer Höhepunkt ihrer Karriere war der Gewinn des 3. preises beim prestigeträchtigen Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau im Jahr 2019. Trotz dieser Erfolge blieb Kobekina nicht unberührt von den geopolitischen Schwierigkeiten ihrer Heimat. Die aktuelle Lage in der Ukraine hat ihre Beziehung zu Russland beeinträchtigt, wie sie selbst beschreibt: „Ich bin zerstört, entsetzt und wütend.“ Diese emotionalen Herausforderungen verarbeitet sie durch ihre Musik, die ihr hilft, mit ihren inneren Empfindungen umzugehen.
Einblick in die Instrumentensammlung
Anastasia Kobekina verfügt über eine beeindruckende private Instrumentensammlung, die sieben Cellos umfasst, darunter ein legendäres Stradivari-Cello aus dem Jahr 1717. Ihr Ziel ist es, diese Instrumente besser kennenzulernen und kreativ mit ihnen zu arbeiten. Zur Vertiefung ihrer Kenntnisse nimmt sie Unterricht bei Kristin von der Goltz, um sich im Barockfach weiterzubilden.
Für Kobekina ist es klar, dass Anerkennung in der Musikbranche nur durch Leistung erlangt werden kann. Die Autorinnen Grete Liffers und Sophie-Caroline Danner haben sie während ihrer Entwicklung begleitet, einschließlich der Aufnahmen für ihr erstes Album bei einem Major Label. Ihre Bemühungen zahlt sich aus, da sie sich zunehmend gegen die Vorurteile bestimmter Publikumsschichten behauptet, die oft skeptisch gegenüber der Fähigkeit junger, zarter Frauen sind, tiefere Töne auf einem so kraftvollen Instrument wie dem Violoncello zu erzeugen. Dies erinnert an die Schwierigkeiten historischer Cellistinnen, wie Lise Cristiani, die bei ihrem Auftritt in Leipzig bewiesen hat, dass Frauentöne ebenso beeindruckend sein können.
In einer Welt, die oft von traditionellen Geschlechterrollen geprägt ist, ist Kobekina eine neue Stimme, die nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere auftritt. Ihre Reise in der Musik ist ein Beweis dafür, dass Leidenschaft, Talent und Entschlossenheit letztlich immer triumphieren werden.