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Eberswalde unterstützt nachhaltige Landwirtschaft mit neuem Düngungsprojekt!

Die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) hat heute die Förderung eines innovativen Forschungsprojekts mit dem Namen „BoDi“ bekannt gegeben. Das Projekt, welches 3,89 Millionen Euro an Fördermitteln erhält, verfolgt das Ziel, ein bodensensorbasiertes Düngungsmanagement zu entwickeln. Diese interoperable landwirtschaftliche Dienstleistung wird im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaft für Produktivität und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft (EIP-AGRI) gefördert.

Das Projekt steht im Zeichen neuer Ansätze des Precision Farming. Hierbei sollen Modelle erstellt werden, die aus Prototypen von Sensoren und Nährstoffberechnungen bestehen. Die geplanten Produkte umfassen ein Softwarepaket zur präzisen Düngebedarfsermittlung mit Funktionen zur Humusbewertung sowie eine erweiterte Bodensensorplattform zur Texturkartierung. Ein nutzerfreundlicher, webbasierten Workflow soll zudem zur Vermeidung von Medienbrüchen und Informationsverlusten beitragen.

Ziele und wirtschaftliche Effekte

Ein zentrales Ziel von BoDi ist die Entwicklung von Düngebedarfsmodellen, die an lokale Gegebenheiten und klimatische Bedingungen angepasst sind. Durch diese Maßnahmen erhofft man sich positive Effekte für die Landwirtschaft in Brandenburg, wie die Steigerung der Erträge, die Senkung der Kosten und die Reduzierung von Nährstoffverlusten. Die erwarteten wirtschaftlichen Effekte belaufen sich auf ein Plus von 80 Millionen Euro jährlich in der Region.

Der Projektleiter, Prof. Dr.-Ing. Eckart Kramer, betont, dass die Laufzeit des Vorhabens vier Jahre beträgt und dass mit zehn Partnern, darunter Agrargenossenschaften und landwirtschaftliche Beratungsunternehmen, zusammengearbeitet wird. Diese Partner sind unter anderem die Agrargenossenschaft Wesenberg und die Landwirtschaftliche Beratung der Agrarverbände Brandenburg GmbH.

Im Rahmen der EIP-AGRI wurden bereits vorherige Projekte erfolgreich umgesetzt, wie „Präzise Kalkung pH-BB“ und das Teilflächendifferentiert-optimierte Nährstoffmanagement TONIA. Auch die Ergebnisse zur präzisen Kalkung wurden im vergangenen Jahr mit dem EIP-AGRI Innovation Award ausgezeichnet.

Der Kontext von Precision Farming

Das Forschungsprojekt reiht sich in die Trends des Precision Farming ein, einer modernen Managementstrategie, die geografische und zeitliche Variabilitäten in der Landwirtschaft mithilfe von Daten und Technologien adressiert. Diese Strategie wird als essenziell angesehen, um die Lebensmittelproduktion bis 2050 um 70% zu steigern, um den Bedarf einer globalen Bevölkerung von 9 bis 10 Milliarden zu decken.

Diverse moderne Technologien spielen bereits eine Rolle, darunter Sensoren und Datenauswertung zur Optimierung von Bewässerung und Düngung. Initiativen wie diese sind nicht nur von Bedeutung für die regionale Landwirtschaft, sondern auch für die globale Landnutzung, besonders in angespannten ökologischen Zonen, wie in trockenen Regionen, die mehr als 40% der Erdoberfläche ausmachen und wo 2,5 Milliarden Menschen leben.

Um die Herausforderungen in städtischen und landwirtschaftlichen Umfeldern zu bewältigen, sind effiziente Wasser-Management-Strategien und fortschrittliche Bewässerungstechniken unerlässlich. Innovative Lösungen, die durch die Nutzung neuer Technologien und Verfahren wie z.B. dem Landwirtschaftlichen Internet der Dinge (IoT) unterstützt werden, könnten dem globalen Problem der Nahrungsmittelsicherheit und den negativen Effekten des Klimawandels entgegenwirken.

In Anbetracht der Herausforderungen und der Notwendigkeit zur Verbesserung der Wassernutzungseffizienz ist es von zentraler Bedeutung, nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken zu fördern und weiterzuentwickeln. Diese Entwicklungen erfordern einen multidisziplinären Ansatz, der genetische Modifikation, präzisere Agrartechniken sowie modernes Wasser-Management umfasst, um die Resilienz und Effizienz in der Landwirtschaft zu steigern.

Für die vielfältigen Herausforderungen, mit denen die Landwirtschaft heute konfrontiert ist, bietet das neue Forschungsprojekt „BoDi“ vielversprechende Lösungen, die nicht nur lokale Gegebenheiten berücksichtigen, sondern auch zur globalen Nahrungsmittensicherheit und einer nachhaltigen Entwicklung beitragen können. Die enge Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern wird dabei entscheidend sein, um die ambitionierten Ziele der landwirtschaftlichen Forschung zu erreichen und umzusetzen.

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